Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 463
(PDF, 142 MB)
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463 -

Man beachte jedoch nicht so sehr die einzelnen Buchstaben, sondern
hauptsächlich die Schrift als Ganzes.

Der Stoff ist so angeordnet, daß nach Möglichkeit jede Charaktereigenschaft
mindestens zweimal in der Tabelle vertreten ist.
Dadurch ist es gerade für den Anfänger leicht, in Zweifelsfällen
andere Schriftzeichen mit den gleichen Charaktermerkmalen zu
befragen, um zu einem abschließenden Urteil zu gelangen. Mitunter
sind für ein graphologisches Zeichen zwei Deutungen, angegeben
. In den meisten Fällen sind beide ähnlich; wo dies aber nicht
der Fall ist, muß es dem Untersucher selbst überlassen bleiben, die
richtige Eigenschaft zu wählen, die sich evtl. noch an anderen
Schriftzeichen wiederfindet. Auch kann es vorkommen, daß man
bei einer Schriftbeurteilung zwei widersprechende Merkmale findet
(z. B# Willensstärke und Willensschwäche). In solchen Fällen
sind a ich bei dem Betreffenden beide Eigenschaften vorhanden,
nur muß der Deuter sie gegenseitig abwägen und feststellen» welche
überwiegt.

Es ist ferner zu beachten, daß Kalligraphien oder mit besonderer
Sorgfalt angefertigte Schriftproben der Analysierung unzugänglich
sind. Es ist selbstverständlich, daß jeder Mensch seine
Schrift beliebig verstellen kann und doch nicht zur selben Zeit seinen
Charakter ändert. Vielmehr ist bei Beurteilungen möglichst die
ungezwungene natürliche Handschrift des Betreffenden zu untersuchen
. Wenn in der Tabelle z. B. für große und kleine Schrift
eine Deutung angegeben wird, nicht aber für mittelgroße Schrift,
so liegt das daran, daß dieses Zeichen keine besondere Deutung
zuläßt; es ist eben normal.

Für fallende Zeilen z. B. findet man: Niedergeschlagenheit.
Damit ist nicht gesagt, daß der Betreffende melancholisch veranlagt
ist; es kann nur eine vorübergehende Depression sein, die die
Schrift in dieser Weise beeinflußte. Dieses Zeichen sagt also zunächst
nur, daß der Betreffende während des Schreibens niedergeschlagen
war.

Es ist vollkommen gleichgültig, ob die Schriftprobe in deutscher
oder lateinischer Schrift abgefaßt ist; für beide Schriftarten gelten
die gleichen Regeln.

Oft findet der Leser: nicht nur ichliebend. Dieser Charakterzug
stimmt nur dann, wenn keine anderen entsprechenden Schriftmerkmale
zu finden sind. Kommt dagegen diese Eigenschaft öfters
vor, so wächst der Grad der Nicht-nur-Ich-Liebe, die sich bis zur
Uneigennüfzigkeit steigern kann. Der Leser muß also auch hier


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