Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 473
(PDF, 142 MB)
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473 —

Das okkulte Weltbild des Philosophen

und Mystikers,

Von Gnosticos.

Motto: „Das ist eben das wahre Geheimnis, das
allen vor Augen liegt, euch ewig umgibt,
aber von keinem gesehn".

Fr. S ch i 11 e r.

Von jeher hat es Menschen gegeben, die entweder ganz aus
sich selbst oder aber den Winken eines Lehrers folgend das hinter
der Erscheinungswelt verborgene wahre Sein entdeckten. Diese
okkulte Weltanschauung in immer neuen, unerschöpflichen Variationen
den Mitmenschen zu übermitteln, ist das heiße Bemühen
des wahren Philosophen, Dichters und Mystikers, und jeder dieser
drei hat die gleiche Ansicht von der Welt. Er sieht sich in einem
Strome treiben, wach und seiner Lage sich bewußt, bald eine Zeitlang
an der Oberfläche, bald wieder durch den Wirbel für eine
Zeitspanne in die Tiefe gezogen. Rund um sich aber gewahrt er
Schwimmer mit verbundenen Augen. Sie tauchen wie er bald auf,
bald unter, sind jedoch von beklagenswertem Begehren nach Unerreichbarem
und von schrecklichen Traumbildern aller Art gequält.
Wenn er diesen oder jenen aufzurütteln versucht, so erhält er die
Antwort: „Störe mich nicht, ich muß erst noch diese Träume zu
Ende träumen, ich kann sie nicht lassen!" Jenem Schwimmer, dem
die Binde von den Augen genommen ist, ist bis zu einem gewissen
Grade der Fehltritt des letzten Äons oder der Weltseele, von dem
uns die gnostischen Geheimschriften berichten, klar geworden. Er
hat den Fuß auf die unterste Sprosse der Himmelsleiter gesetzt.
Und entzückt von den herrlichen Ausblicken, die sich ihm eröffnen,
glaubt er, höher hinauf ginge es nicht, und er hätte schon die Spitze
der Leiter erklommen. Er gewahrt nicht den Fels, der dem im
Strome der Reinkarnationen Treibenden festen Boden unter die
Füße gibt, nicht die Flügel, die ihn dem Bereich des Zeugungsgottes
oder Demiurgen auf ewig entziehen. Er geht, wie die
Gnostiker sich ausdrücken, nach rechts, wird aber immer wieder
nach links zurückgeworfen. Nur der Gnostiker kennt das Geheimnis
der Erlösung, das selbst diesen erhabenen Geistesheroen unbekannt
bleibt*) Nur er vermag diese Selbsterkenntnis, den „Anfang
der Vollkommenheit", zu verwandeln in die Gofteserkenntnis

*■) Interessenten für diese Rätselfragen mögen sich unter Beifügung von Rückporto
an Dr. E. C. H. Peifhmann, Direktor der „Gnostischen Mystcrienschule" in
Südhemmern, Kreis Minden in Westfalen, wenden.


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