Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 485
(PDF, 142 MB)
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Mein Vater starb am 13. Februar 1907. Ich hing mit großer
Liebe an ihm und wurde von ihm entgegen seinen strengen militärischen
Erziehungsgrundsätzen sehr verwöhnt. Deshalb hatte
man mir, da ich in jener Zeit schwer erkrankt war, vom Sterben
meines Vaters nichts gesagt. £rst viele Wochen später erfuhr ich
seineii Tod. Doch hatte sieb der Geist meines Vaters am Todestage
wiederholt bei mir gemeldet; und ich beschwor immer meinen
Mann, doch die Haustür zu öffnen, da jemand nach mir riefe und
mir scheinbar etwas sagen wollte. Ich war dabei bei voller Besinnung
; und mein Gebaren am Todestage wurde nachträglich meinen
Angehörigen sehr unheimlich, als sie schon am nächsten Tage den
Tod meines Vaters erfuhren. Am Abend des Todestages, als alles
schon vorüber war, sah ich meinen toten Vater im Sarge liegen.

Wiederholt ist mir mein Vater später im Traume erschienen
und zwar immer dann, wenn mir ein Unglück oder Ungemach bevorstand
, so vor Krankheiten, Todesfällen und vor Einbrüchen, von
denen wir nach dem Tode meines Vaters öfter heimgesucht wurden.
Nur einmal — und das war kurz nach seinem Tode — erschien er
mir als Bittender; und zwar machte er, während Tränen über sein
Gesicht liefen, dreimal das Kreuzeszeichen und erhob nach diesem
bittend die gefalteten Hände. Dieses Traumbild erschien mir drei
Nächte hintereinander, so daß mir klar wurde, ich sollte für meinen
toten Vater beten. Das habe ich getan, und er zeigte sich in der
Folge nur mit ruhigem Gesicht, aber oft mit warnender Handbewegung
. Ich bin vollkommen überzeugt, daß mein Vater auch im
Jenseits mir gern noch bei ISrdendingen helfen möchte, und sehe
das als ein Zeichen für das Weiterleben der Seele an.

Ich hafte überhaupt im Leben oft das Gefühl, daß ein guter
Geist um mich war und unsichtbar, aber sicher meine Geschicke
lenkte und in manchen schwierigen Lagen mir Hilfe brachte. Doch
mit schmerzlicher Trauer gedenke ich einer Zeit, in der mich mein
guter Geist verließ und Dämonen großes Leid über mich brachten.
Im Kriegsjahr 1917 erkrankte meine damals zwölfjährige, einzige
Tochter an einem sehr schweren Nierenleiden. Es kamen schwere
Tage, schlaflose Nächte, böse Wochen und traurige Jahre. Endlich
nach drei Jahren schien es, als ob Rettung möglich wäre. Wir hofften
wieder. Unser Kind bekam neue Lebenslust, und wir dachten
nicht mehr an Trennung oder Gefahr. So kam Weihnachten 1921
heran. In der Nacht vom 24/25. Dezember, mit welcher die sogenannten
12 heiligen Nächte beginnen, in welchen die Träume eine
besondere Bedeutung haben sollen, in dieser Nacht träumte mir,
ich befände mich in einem Zimmer, in dem sich nach meinem Ge-


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