Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 489
(PDF, 142 MB)
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ebenfalls hinaus, gehe auch in das betreffende Haus und kam gerade
dazu, wie Hannerle bei einer fremden Frau ein Zimmer mietet.
Ich, glücklich, sie gefunden zu haben, bitte sie, doch wieder nach
Hause zu kommen. Sie will aber nicht und sagt: „Ks gefüllt mir
hier besser"- Auf mein erneutes Bitten willigt sie ein, aber unter
der Bedingung, daß ich ihr zu Hause den Salon als Zimmer einrichte
. Ich verspreche ihr alles, und sie will kommen.

Inzwischen kam wieder ein Weihnachten heran, das die alten
Wunden erneut bluten ließ. Da ich keine törichten Wünsche mehr
für mich an das Leben stelle, so wollte ich mir und der ganjzen
Familie mit einem großen Bild von unserer Verstorbenen eine,
wenn auch schmerzliche, Freude machen. Ich ließ das Bild nach
einem Lichtbild in Lebensgröße malen. Als ich nun kurz nach den
Feiertagen wie üblich am Abend allein, lesend im Wohnzimmer saß
und die Tür zum Salon weit geöffnet war, höre ich ein Klopfen im
Salon wie an Glasscheiben. Da die beiden Zimmer im ersten Stock
liegen, kann keiner sich den Spaß machen, von außen an die Fenster
zu klopfen. Das Klopfen war aber da und zwar ganz bewußt. Es
schien auch, als ob es von dem großen Bilde an der Wand käme.
Da ich aber in meine Lektüre vertieft war, redete ich mir ein, ich
hätte mich getäuscht. Jedoch am nächsten Tage wiederholte sich
dasselbe, und jetzt merkte ich, daß es im Bild klopfte und zwar
rhythmisch 1—2—3... 1—-2—3... 1—2—3... und noch öfter. Das
Klopfen endete erst, als ich blitzartig an jenen Traum erinnert
wurde und der Gewißheit Ausdruck gab, daß mein Kind sich jetzt
im Salon bemerkbar machte und mir zu verstehen geben wollte,
daß sie hier sei.

Dieses rhythmische Klopfen hat sich noch an manchem Abend
zur ganz bestimmten Stunde wiederholt, meist wenn ich besonders
einsam und traurig war.

Seif dem Tode meiner Mutter und meiner Tochter haben wir
in unseren Zimmern überhaupt viele eigenartige Geräusche vernommen
, die nie aufgeklärt wurden. Vor allem hörte sie außer mir
mein jüngster Sohn. Oft gab es zu Häupten unserer Betten einen
klatschenden Knall, dann wieder waren es klopfende oder tastende
Geräusche, die uns stets erschreckten. Trotzdem verschwiegen wir
sie uns meist gegenteilig, weil wir uns vor einander keine Blöße
geben wollten. Einmal, als ich krank zu Bett lag und mein Mann
sich zur Nachtruhe gleichfalls gelegt hafte, waren die Geräusche
wieder besonders stark. Schließlich schliefen wir doch ein. Als ich
am andern Morgen allein lag, begann wieder Klopfen im Schrank
und zwar ziemlich laut. Da ich nun allein war und mich vor nie-


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