Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 491
(PDF, 142 MB)
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— 491 —

Eine Studie

über das Stillhalten des siderischen Pendels und das Eintreten

seiner Bewegungen.
Von Johs. Meyer.

Der Mensch besitzt in der Gestalf seines Herzens ein scheinbar
selbsttätiges Pumpwerk, welches seinen Lebenssaft, sein Blut, durch
alle Körperteile treibt, um sie zu erhalten und zu ernähren. Infolge
der Tätigkeit dieses nicht dem Willen untergeordneten Muskels
und der Fortpflanzung seiner stoßweisen Bewegungen in dem von
ihm zur Bewegung angetriebenen Blute ist es unmöglich, daß der
Mensch seine Hand, oder einen Gegenstand vermittels seiner Hand,
absolut still zu halten vermag, denn die durch die Tätigkeit des
Herzens entstehenden Erschütterungen des Körpers verhindern dies.

Auch die Tätigkeit der Lunge beeinträchtigt dies Stillhalten in
einem empfindlichen Grade. Aber die Tätigkeit der Lungen ist
bereits in einem bescheidenen Umfange dem Willen des Menschen
unterworfen, weil er sie zu seinem Schutze für kurze Zeit unterbrechen
kann. Wenn ich mir Mühe gebe, etwas recht ruhig zu
halten, so unterbreche ich für einen Augenblick meine Atembewegungen
. Obgleich dies nicht unwillkürlich geschieht, ist diese Handlung
durch ein häufiges Bedürfnis fast zu einer unbewußten geworden
, i

Ich schränke die unwillkürlichen Bewegungen meiner Hand
durch das vorübergehende Außertätigkeitsetzen meiner Lungen bedeutend
ein, aber ich verhindere sie dadurch nicht völlig.

Wir Menschen sind ohne besondere Ausbildung große Gleichgewichtskünstler
. Wir stehen und gehen aufrecht, und es macht
uns keine Schwierigkeiten, zu verhüten, daß der Schwerpunkt unseres
stehenden Körpers sich so weit über unsere Stützungsfläche
hinausbegibt, daß wir dadurch umfallen. Selbst wenn die Verlegung
des Schwerpunktes durch irgendeinen unvorhergesehenen Umstand
vorübergehend eintritt, kommen wir noch längst nicht zu Fall, denn
wir fangen diese Kippbewegung durch willkürliche, aber meist unüberlegte
Körperbewegungen wieder auf, rein gefühlsmäßig. Zum
Beispiel: Gehe ich, und bietet sich einem meiner Füße plötzlich ein
Widerstand durch einen etwas hervorstehenden Stein, so stolpere
ich* Ich bin unten in der Fortbewegung für einen Augenblick behindert
, während mein Oberkörper in seinem Beharrungsvermögen in
der Bewegung vorausschießt. Ohne daß es der geringsten Überlegung
bedarf, setzen meine wieder freigewordenen Beine sich in
schnellere Bewegung, um den entfliehenden Schwerpunkt wieder


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