Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 492
(PDF, 142 MB)
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aufzufangen. In den meisten Fällen gelingt dies. Ich tue mit meinem
ganzen Körper nichts anderes, als wenn ich einen Stab auf
meiner Fingerspitze balanciere. Wenn der Stab nach links zu fallen
droht, verschiebe ich meine Hand nach links; droht er nach rechts
zu kippen, folge ich mit der Hand nach rechts usw., trotzdem ich
ganz unbewußt mich selbst, hauptsächlich in der gleichen Weise,
dabei auch noch im Gleichgewicht halte.

Jedoch ist diese unbewußte Gleichgewichtserhaltung bei dem
stehenden Körper noch bedeutend komplizierter; aber alles geschieht
unbewußt, ohne Überlegung, allein durch Übung auf das erforderliche
Maß beschränkte willkürlich ausgeführte Muskelbewegung
. Ich stehe aufrecht still und gehe aus dieser Stellung in eine
hockende Stellung über, und sofort tritt auch die zweite Bewegung
zur Vermeidung des hinteren Übergewichtes ein. Mein Oberkörper
nimmt eine nach vorn übergebeugte Haltung dabei an. In welchem
Übergangsstadium zur Hocke mein Körper sich auch befindet, die
zweite Bewegung zur Erhaltung des Gleichgewichtes ist stets in dem
richtigen Maße dabei vorhanden.

Jetzt sitze ich in der Hocke, aber diese Stellung ist mir unbequem
, weil sie nicht zu meinen Gewohnheiten gehört. Wenn ich
jetzt achtgebe, kann ich ganz deutlich das Spiel meiner Muskeln
wahrnehmen, um mich in dieser ungewohnten Stellung im Gleichgewicht
zu erhalten. Aber diese mir unbequeme und mich ermüdende
Stellung ist dem Türken eine Ruhestellung, Durch Übung befindet
er sich in dieser Stellung ebenso sicher vor dem Umfallen wie ich
beim aufrechten Stehen. Bei ihm bedarf es weit weniger und geringerer
Muskelbewegungen, um sich in dieser hockenden Stellung
im Gleichgewichte zu halten.

Jeder gesunde Mensch kann bis zu einem gewissen Grade stillstehen
, aber der Soldat kann es in erhöhtem Grade, weil er darauf
eingeübt wird; ebenso muß ein guter Schütze beim freihändigen
vSchießen in besonders hohem Grade stillstehen können, denn es ist
für ihn eine Grundbedingung für den sicheren Schuß, weil die Haltung
seiner Buchse davon abhängt. Die zum Stillstehen erforderlichen
Muskelbewegungen werden mit der Übung schwächer.

Wenn ich ein Pendel, welches ich an seinem Faden zwischen
meinen Fingern halte und willkürlich in kreisende Bewegung gesetzt
habe, mit einem Schlage aus seiner kreisenden Bewegung
heraus, ohne es mit meiner anderen Hand zu berühren, in Ruhe
setzen will, so folge ich dem Lote mit einer Handbewegung auf seiner
Bahn. Sofort habe ich seine Schwungkraft gebrochen.


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