Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 499
(PDF, 142 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1929/0503
ihr einmal eine Idee so mächtig werden lassen in Euch, daß der
ganze Körper und alle eure Kräfte nur mehr unbewußte Werkzeuge
zur Verwirklichung dieser Idee waren? Habt ihr das erlebt,
dann wäret ihr Magier in diesen Augenblicken!

Wer sich begeistern kann, wer leidenschaftlich begeisterten
Willen aufbringt, kann magische Kräfte in Bewegung setzen. Ob
er nun schaden oder nutzen, zerstören oder aufbauen will, ob er
schwarze oder weiße Magie betreibt — das ist seine Sache!

Ohne Leidenschaft und Begeisterung gibt es aber sicher keine
weiße und keine schwarze Magie.

Bernhard Shaw sagt einmal: „Ohne Leidenschaft kann kein
Mensch gut oder schlecht sein, er kann höchstens schädlich oder
unschädlich sein, und in beiden Fällen ist er der Tor, den die Bibel
gemeint hat"«

Dcch nun einige praktische Betrachtungen.

Sich in den Zustand der Begeisterung zu versetzen, gelingt
wohl dann am leichtesten, wenn die Jdee selbst begeisterungs-
würdig ist Damit ist nicht gesagt, daß diese Idee nur dann begeisternd
ist, wenn sie gut ist. Nein, leider können sich die meisten
Menschen viel mehr für ihre niedrigen Triebe begeistern als für
Ideale, und darin ist auch der Grund zu suchen, warum magische
Praktiken, die auf Rache und Vernichtung abzielen, häufig schneller
gelingen als solche, die der Liebe und dem Aufbau dienen.

"Wenn man erst einmal weiß, was man machen will, was man
auf magischem Weg zu erreichen beabsichtigt, wenn man also die
Idee gefaßt hat, so schließe man sich vom Lärm ab und beginne,
sich die schönsten Seiten dieser Idee aufzuzeichnen. Man mache
sich seine Idee immer schmackhafter, man kann sie ruhig sehr freigebig
mit dem Gold der Phantasie umkleiden. Man wird dann erleben
, daß die Idee in uns wächst und immer mächtiger wird.
Täglich einmal ziehe man sich zurück, täglich einmal meditiere man
über sein Vorhaben, gebe sich ganz der Idee hin und zerstöre jeden
anderen aufkeimenden Gedanken schon im Entstehen.

Wenn man diese Übung vornimmt, so sorge man für den Anfang
für größte Ruhe. Dann setze man sich auf einen Stuhl, atme
etwa 10 mal hintereinander ganz langsam und tief auf, staue den
Atem einige Sekunden und atme dann so langsam als möglich wieder
aus* Die Hände lege man flach auf die Knie. Vor sich lege
man einen Zettel, auf dem in kurzen, möglichst eindringlichen
Sätzen die Idee Punkt für Punkt zergliedert ist.

Nun beginne man den Körper zu entspannen. Von der rechten
Fußspitze beginnend, die Wade und den Schenkel hinauf, die Hüfte


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