Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 500
(PDF, 142 MB)
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die Brustseite, die Arme, den Hals, die Gesichtsmuskeln und dann
geradeso die linke Kürperseite herab bis zur linken Fußspitze muß
jeder Muskel entspannt und gelockert werden. So verharre man
einige Sekunden und richte seine Gedanken auf den Plan, Und
nun beginne man wieder, vom rechten Fuß anfangend, jeden
Muskel anzuspannen. Mit der fortschreitenden Spannung des Körpers
muß auch der Gedanke gespannt werden. Man versuche immer
kräftiger, immer leidenschaftlicher zu denken, bis man das absolute
Gefühl hat, daß eine unerhörte Kraft in uns tobt, daß die Pulse
heftiger schlagen, daß nichts mehr in uns lebt als die Idee. Absolut
deutlich spürt man in diesem Äugenblick eine Erhitzung des Körpers
und eine Spannung der Nerven. Die ersten Male wird man
etwas Schwierigkeiten haben, aber durch tägliches Üben gelingt es
immer schneller, den seelischen Hochspannungszustand zu erzeugen.
Der eben beschriebene Weg ist der ungefährlichste und normalste,
um zum Ziele zu gelingen.

Man kennt aber auch Hilfsmittel, um die Phantasie zu beflügeln
und innere Spannung zu erzeugen. Pie wichtigste Gruppe dieser
Hilfsmittel sind die Räucherungen und Rausch tränke.

Die Zusammensetzung solcher Räucherungen sowie Begeisterungstränke
und ihre Anwendung stellt ein solch umfassendes Gebiet
der Magie dar, daß es unmöglich ist, es hier erschöpfend ^u
behandeln. ,t « ^ !

Im Verlag von Max Altmann, Leipzig, erschienen darüber sehr
gute und brauchbare Schriften, auf die ich hierbei verweise. Für
Räucherungen gibt es im übrigen wohl keine Standardformel, was
Auswahl und Mengen betrifft, denn jede Natur ist anders. Der
eine braucht stärkere, der andere schwächere Anregungsmittel. Ich
persönlich gebrauche nur schwache Räucherungen, und eine Tasse
Kaffee oder ein Glas Sekt, das ich etwa eine Stunde vor dem Experiment
zu nrr nehme, tut mir gute Dienste. Wenn wir in der Geschichte
der Magie blättern, finden wir noch eine Menge Gebräuche,
die alle, und mögen sie noch so eigenartig sein, auf die Erreichung
des beschriebenen Zusfandes der seelischen Hochspannung abzielen.
Da ist vor allem die Wahl des Beschwörungsortes. Naturgemäß
wird ein Friedhof zur Nacht, eine Richtstätfe oder eine Ruine ganz
gewaltig auf das Gemüt des Menschen wirken. Aber alles Geistige
ist frei von Raum und Zeit, und die Verbindung mit überirdischen
Kräften ist überall möglich. Immerhin mag jeder die Umgebung
sich so wählen, wie es seinem Naturell am besten entspricht.

Und dann die Beschwörungsformel. Fern davon, der
Beschwörungsformel ihren Wert abzusprechen, habe ich nach lan-


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