Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 502
(PDF, 142 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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502 —

stimmten Befehl oder eine bestimmte Empfindung zu übermitteln.
Wir fassen also unseren Plan, zeichnen ihn in knappen Worten auf
und versuchen uns dafür zu begeistern. Um unsere Phantasie anzuregen
und begeisterten Willen zu erzeugen, verzichten wir keinesfalls
auf suggestives, stimmungsförderndes Beiwerk.

Wir wählen eine stille Stunde des Abends und setzen uns bequem
vor einen Tisch, den wir weiß decken. Weiß soll in diesem
Fall Symbol der reinen Liebe sein und Harmonie in uns erwecken.
Wollten wir jedoch andere, z. B. erotische Gedanken oder Befehle
senden, so würde ein rotes Gedeck vorzuziehen sein. Auf dem
Tisch plazieren wir einen einfachen Spiegel ohne Verzierung, den
wir als Blickpunkt verwenden wollen. Am besten wird der Spiegel
so gestellt, daß er nichts als eine weiße oder schwarze Fläche
spiegelt. Zwischen uns und den Spiegel kommt das Räuchergefäß,
das wir für unsere Zwecke mit Myrrhen oder Ambra oder mit
einem Gemisch aus 1 Teil Ambra, 2 Teilen Myrrhen und 1 Teil
Sandelholz beschicken. Wir wollen auch kein grelles Licht. Vielleicht
nehmen wir 2 Kerzen, die wir links und rechts des Spiegels
aufstellen und die wir je nach unserem Vorhaben weiß oder rot
abblenden, und zwar so, daß uns das Licht nicht irritiert. Nun wird
es noch gut sein, wenn wir eine Photographie, ein paar Haare oder
einen Gegenstand, den die betreffende Person trug, vor uns legen.
Hinter dem Tisch soll möglichst auch eine glatte Fläche sein, die
uns nicht ablenkt.

Und nun machen wir unsere Beschwörungsformel, wenn wir
nicht fantasiebegabt genug sind, diese aus der Erregung des Augenblicks
heraus frei zu erfinden und laut und bewegt zu sprechen,
was natürlich besser ist.

Alles ist jetzt bereit. Vor dem Beginn des Experimentes werden
wir uns die Hände waschen und dabei symbolisch an eine
Reinigung vom Älltagsstaub denken. Dann werden wir die Lichter
entzünden, die Räucherung anbrennen, sich vor den Spiegel setzen,
die Hände auf die Knie legen und ganz ruhig auf die beschriebene
Weise atmen, indem man sich ganz in sein Vorhaben versenkt Es
folgt die Entspannung des Körpers, wie ich sie beschrieben habe.
Den Blick auf den Spiegel gerichtet, und zwar so, daß man gewissermaßen
durch ihn hindurch in die Unendlichkeit sieht, beginnt
man nun jeden Muskel zu spannen, wie beschrieben, und gleichzeitig
den Gedanken immer mehr Schwung zu geben und sie in
leidenschaftlicher Weise sprachlich auszudrücken. Man fühlt jetzt
die unerhörte Spannung, ein überirdisches Kraftgefühl erwacht,
und im höchsten Zustand dieser magischen Begeisterung spricht


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