Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 506
(PDF, 142 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1929/0510
30ü -

Klystieren, um Spulwürmer zu vertreiben. Bereits Dioskurides')
lobte Knoblauch als Mittel gegen den Bandwurm, und Celsus2)
gebrauchte ihn ebenfalls als Vorkur zur Wurmabtreibung. Gegen
Eingeweidewürmer trinkt man vielfach ein Gemisch von Knoblauch-
saft und Wachholderbranntwein oder Bier; Kindern kocht man zu
dem gleichen Zweck Knoblauch in der Milch. Prof. Dr. Osiander
empfiehlt in dem Buch „Volksarzneimittel und einfache, nicht
pharmazeutische Heilmittel" (Hannover 1862), einige Knoblauch-
zwiebeln durchschnitten morgens zu verschlucken, um Eingeweidewürmer
zu vertreiben. Auch wird dort der Genuß von Heringssalat
mit viel Knoblauch und Zwiebeln empfohlen.

Da man früher glaubte, Zahnschmerzen würden dadurch verursacht
, daß ein Wurm im hohlen Zahn bohre, so benutzte man
gleicherweise Knoblauch zur Linderung solcher Schmerzen. Eine
Abkochung von Knoblauch mit Kienholz und Weihrauch wurde zu
schmerzstillenden Mundspülungen empfohlen.

Lind und Lambergius priesen den Knoblauch als unfehlbares
Mittel gegen Skorbut (Zahnfleischfäule).

Aber nicht nur Würmer soll der Knoblauch vertreiben, sondern
auch Ungeziefer jeglicher Art. Nach Dioskurides soll Knoblauch,
mit Dostenabkochung getrunken, Läuse und Wanzen töten. Knoblauchsaft
galt auch als Mittel gegen Krätze.

Dioskurides empfiehlt Knoblauch ferner als ein harntreibendes
Mittel. Daher ward er vielfach als Mittel gegen Wassersucht benutzt
; besonders bei Bauchwassersucht soll Knoblauchsaft mit
Fleischbrühe gemischt sehr wirksam sein, Der englische Arzt
Sydenham (1624—1689), der Paracelsus gegenüber als der „positive
" Reformator der praktischen Medizin gilt, empfiehlt Knoblauch
als ein sehr wirksames Mittel gegen Wassersucht, desgleichen
auch Williarn Cullen (1710—1790) in seiner „Treatise on the mate-
ria medica* (Edinburg 1789).

Trotz des unwiderstehlichen Geruches, den er dem Atem mitteilt
, gilt Knoblauch als unschätzbares Stärkungsmittel und wird
besonders von den Orientalen als appetitanregendes Mittel gebraucht
. Knoblauch gilt als eine allgemeine Magenpanazee, den
schon Galen als „Theriak der Armen" bezeichnet hat. Der Theriak
war bekanntlich ein Universalarzneimittel, das angeblich von An-
dromachus, dem Leibarzt des Kaisers Nero, erfunden worden sein

x) Dioskurides, Arzneimittellehre. II. 181. Uebersetzung Prof. Dr. Berendes.
Stuttgart 1926.

2) Celsus, lieber die Ärzneiwissenschaft, Braunschweig 1906.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1929/0510