Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 507
(PDF, 142 MB)
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soll, aus 70 verschiedenen Stoffen bestand und das von Galen in
„De anfidotis" ausführlich beschrieben worden ist.

Wegen seines starken Geschmackes und Geruches galt der
Knoblauch als ein Stärkungsmittel par excellence, das für mannigfache
Zwecke verwendet wurde. Um den Haarwuchs zu stärken,
empfiehlt beispielsweise Dioskurides eine Salbe von Knoblauch
und Honig. Zur Stärkung der Augen wird empfohlen, vierzig Tage
lang nacheinander Knoblauch zu essen. Eine Abkochung von Knoblauch
galt als ein vortreffliches Augenwasser. Gegen Augenentzündungen
und Hornhautgeschwüre empfiehlt Plinius3) das Bestreichen
mit Knoblauch oder dessen Saft ins Auge zu träufeln.

Auch gegen sexuelle Schwäche soll Knoblauch ein vortreffliches
Stärkungsmittel sein, denn im Kamasutram, dem Buche der indischen
Liebeskunst, heißt es, wenn man in gezuckerter Milch Knob-
laudiknollen und Süßholz trinkt, wird man potent.

Da die alte Medizin Knoblauch zu den erwärmenden Stoffen
rechnete, so wurde dieser vielfach dazu benutzt, um Geschwüre zu
zeitigen. Gegen böse Geschwüre, Blufunferlaufungen und Ödeme
empfahl Dioskurides Salben von Knoblauch und Honig.

Eine sehr ausgiebige Verwendung fand Knoblauch als Hustenmittel
. Bereits Celsus nennt Knoblauch als Mittel bei Atembeschwerden
und Husten. Auch noch heute wird bei Bronchialkatarrh
und Keuchhusten vielfach ein Sirup benutzt, der im wesentlichen
aus einer Abkochung von Knoblauch, Thymian und Honig besteht.
Knoblauch und Traubenkirschen, fein gestoßen und mit Honig vermischt
, gilt in Rußland als ein probates Mittel gegen Lungentuberkulose
. Im gleichen Fall trinken die Tschechen Branntwein mit zerstoßenem
Knoblauch. Noch kürzlich empfahl Prof. Dr. Bouchut
Knoblauch gegen den Nachtschweiß der Schwindsüchtigen.

Auch die ältere Medizin kannte Knoblauch als Fiebermittel,
denn bereits Celsus empfahl Knoblauch als ein wirksames Mittel
gegen Wechselfieber.

Da nach Auffassung der älteren Medizin Knoblauch ein abführendes
Mittel war, benutzte man ihn vielfach auch als G e g en g i f t.
Knoblauch mit Wein gemischt soll nach Dioskurides Schlangenbiß
heilen. Plinius („Naturgeschichte" XX. 5, 20) empfiehlt diesen
Trank auch als Mittel gegen den Biß des tollen Hundes. Ambroise
Pare (1517—1590), der Reformator der Chirurgie, hält Knoblauch
für ein vorzügliches Mittel gegen Gift jeder Art, tierischen oder

3) PÜnius, Naturgeschichte, LXXC, 5. 20. Uebersetzung Wittgenstein, Leipzig
1881—1882.


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