Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 509
(PDF, 142 MB)
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509 -

im wahren Sinne des Wortes, und allgemein beliebt ist die Knoblauchsuppe
(tscheschnakova tschorba), die aus gestoßenem Knoblauch
, kaltem Wasser, Essig, Paprika oder Pfeffer besteht und zur
Fastenzeit, selbst bei Verrichtung der schwersten Feldarbeiten, die
hauptsächlichste Speise bildet Dr. Gundrum hält nun den Knoblauch
im Gegensatz zum Yoghurt als Lebensverlängerungsmittel,
weil er wegen seiner chemischen Beschaffenheit desinfizierend auf
den gesamten Darmtrakt wirkt und dessen Erkrankungen verhütet
Dr. Gundrum schreibt es dem reichlichen Knoblauchgenuß zu, daß
er während seiner fünfjährigen ärztlichen Praxis in Bulgarien beinahe
gar keine Darmerkrankungen katarrhalischer oder entzündlicher
Form beobachtete und dyseptische Erscheinungen nur selten
zu konstatieren in der Lage war. Diese günstigen Gesundheitsverhältnisse
, sind in allen Schichten der Bevölkerung zu verzeichnen,
und der Zusammenhang zwischen dieser Tatsache und dem Knoblauchgenuß
liegt umso näher, als der Knoblauch in allen Kreisen
mit Vorliebe verwendet wird.4)

In diesem Zusammenhang ist kuriositätshalber darauf hinzuweisen
, daß im „Mazdaznan", dieser eigenartigen philosophisch-
diätetischen Heilslehre, die ihren Anhänger ein Älter von hundert
und mehr Jahren verspricht, reichlicher Knoblauchgenuß eine große
Rolle spielt

Es ist statistisch erwiesen, daß Arteriosklerose eine recht häufige
Todesursache ist. Vor ca. 3 Jahren empfahl Dr. Schlesinger in
einem Aufsatz der „Wiener Medizinischen Wochenschrift" reichlichen
Knoblauchgenuß als Mittel gegen Arterienverkalkung, da
hierdurch der für diese Kranken so gefährliche hohe Blutdruck
bedeutend herabgesetzt wird. Allerdings muß Knoblauch in derart
massiver Dosis genossen werden, daß die Patienten sich wegen der
bekannten Ausdünstungen gesellschaftlich unmöglich machen.

Man schrieb von alters her dem Knoblauch einen Einfluß auf
das Blut zu. So z. B. benutzte man Abkochungen von Knoblauch
als Sitzbad, um die Menstruation zu befördern. Nach Celsus diente
Knoblauchsamen als Bestandteil eines Mutterzäpfchens zum Hervorlocken
der Regel. Daher hielt auch Sind Heschar den Knoblauchgenuß
für schwangere Frauen für schädlich.

In diesem Zusammenhang müssen wir auch noch einer recht
wunderlichen Anwendung des Knoblauchs gedenken. Zur Diagnose
der Ursache der Sterilität beschreiben viele mittelalterliche Ärzte
eigenartige Methoden probeweiser Medikamentapplikation. Konnte

4) Vgl. Zentraltlatt für Okkultismus. VIL Jhrg., S. 275.


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