Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 511
(PDF, 142 MB)
Bibliographische Information
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511 -

Geister keinen Zutriff haben. Mit Knoblauch bannten die Römer
ihre bösen Hausgeister. Diesen fragen jetzt noch neugriechische
Schiffer als Amulett in den Mützen.

Zur Verhütung des Beschreiens hingen bereits die Römer
Knoblauch an die Wiegen. Knoblauchkloben hängen auch die
Slawen ihren kranken Kindern um den Hals, und die galizischen
Juden haben diesen Brauch übernommen. Die Esthen binden den
Kindern bei der Taufe neben Gold und Brot auch Knoblauch ins
Wickelband.

In den Balkanstaaten gilt Knoblauch allgemein als ein probates
Mittel gegen den bösen Blick und gegen Vampire. Am St. Andreas-
fag pflegt man in der Bukowina mit Knoblauch an Tür und Fenstern
Kreuze zu machen, um das betreffende Haus vor Ungemach,
Krankheit und Hexen zu schützen.6) Auch ist es vielfach üblich,
das Zimmer, in welchem ein Toter aufgebahrt war, mit Wasser zu
waschen, in dem Knoblauch und alte Kürbisstenjel gekocht worden
sind. El heißt, daß alsdann der Tote nicht „umgehen" soll.

Die Zwiebel des in den Gebirgen Deutschlands, Österreichs und
der Schweiz wachsenden netzwurzeligen Lauchs (Allium vicforialis
L.), mit knoblauchartig riechenden und schmeckenden inneren Zwiebelschalen
, wurde als Schutzmittel gegen Verwundung, Unglücksfälle,
Zauberei für Menschen und Tiere benutzt und von Marktschreiern
oft in menschenähnliche Gestalt gebracht, bekleidet und für teures
Geld verkauft.7)

Ein neues physikalisches Medium.

Von Regierungsrat Dr. jur., Dr. rer pol. U. Tartaruga.

Über fünf Jahre leitete ich als Direktor das von mir gegründete
„Wiener Parapsychische Institut", welches den Zweck hatte, die
nach dem Weltkriege überhandnehmende geistige Seuche des gläubigen
Okkultismus, der furchtbarsten Ersatzreligion, die ich mir
denken kann, zu bekämpfen und auf exaktem Wege festzustellen,
ob gewisse behauptete übersinnliche Erscheinungen überhaupt bestehen
, bejahenden Falles aber der Schulwissenschaft nahezubringen
. Immer zuerst das Phänomen, dann erst die Erklärung.
Der gläubige Okkultismus (Spiritismus, Theosophie, Anthroposophie
etc.) machen es umgekehrt: zuerst die Hypothese, dann ein

6) Vgl. „Der Vampir-Volksglaube" im Z. f. O., Dezember, S. 928.
Vgl. „Homunkulus" im Z. f. O., April 1929.


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