Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 513
(PDF, 142 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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513 —

haben usw. Diese Dinge kennt man ja. Dasselbe ist bei pathologischen
Bewußtseinsspaltungen der Fall, Wenn in einem einzigen
Kranken fünf bis sechs verschiedene Individuen scheinbar wirken,
so muß er bis auf eines, mit dem er sich identifiziert, alle anderen
hinausprojizieren. Die im Trance oder in der Fremdhypnose arbeitenden
Medien glauben immer, daß ein „Spirif", ein Geist, eine
„Intelligenz von drüben", der aktive Teil bei allen Phänomenen sei.
Man läßt sie dann dabei und beobachtet im übrigen als Naturwissenschafter
. Nur meinte ich zum Leiter der Gesellschaft, daß ich
es für falsch halte, die als echt gepriesenen Erscheinungen als
„spiritistisch" zu bezeichnen, statt als „parapsychisch", „übersinnlich
", worüber, wie immer, eine erhitzte Kontroverse entstand. Sie
wurde von den Journalisten unterbrochen, die allerdings gekommen
waren, um ihren Blättern sensationell zu berichten, aber eher im
gegenteiligen Sinne. Ich schloß mit den beiden größten Zweiflern,
dem Dr. Baer von der „Volkszeitung" und Alfred Jacob-
sohn von der „Welt am Mo r gen",einen geheimen besonderen
Überwachungspakt. Übrigens wurde ich auch von den anderen dazu
ausersehen, über deren dringendes Verlangen Herrn Kordon und
dessen Manager Dr. Langer körperlich zu untersuchen. Die beiden
hatten fast nichts an. Man konnte sie ruhig und leicht abgreifen.
Eine nähere Untersuchung hätte sich natürlich anders gestaltet,
aber — ich wollte erst einmal sehen, was überhaupt geboten wird.
Ich hielt, wie gesagt, nichts von der Sache.

Kordon, ein prächtiger junger Mann, führte sich in vorteilhaftester
Weise ein. Er produzierte sich nämlich anfangs als Hellseher
; mit Experimenten, die einfach verblüffend waren. Scheinbar
hielt er aber die Leistungen für Selbstverständlichkeifen. So verlangte
er Spielkarten. Sie wurden gebracht und von Redakteuren
gemischt. Kordon nahm das Paket, hielt es mir sofort hin und ließ
mich eine Karte ziehen, die ich verdeckt auf den Tisch legte.
Kordon legte seine Karten auch weg und sagte: „So, jetzt nennen
Sie irgendeinen Gegenstand". Ich wies auf die weiße elektrische
Lampe in seinem Rücken. Er wandte sich um, befrachtete das Licht
einen Augenblick, dann drehte er sich wieder uns zu: „Das Licht
haben Sie genannt..... ich muß Ihnen sagen, daß für mich jedes
Licht „rot", also „Caro" ist... das ist ein besonders schönes Licht

dort____da kommt auch noch die „Dame" dazu— folglich kann

die Karte nur die „Carodame" sein. Es stimmte. In rascher Folge,
wobei er auf das Kartennehmen überhaupt verzichtete und nur uns
arbeiten ließ, machte er auch nicht einen Fehler. Dann hieß er Redakteur
Dr. Baer eine Anzahl Karten lose über den Tisch streuen

Zentralblatt für Okkultismus. XXIII. Jahrgang. b3


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