Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 514
(PDF, 142 MB)
Bibliographische Information
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und verlangte irgendein Zitat. Der Journalist sagte: „Es liebt die
Welt das Strahlende zu schwärzen", „Jetzt nehmen Sie irgendeine
Karte und fahren sie langsam über die Reihe der verdeckten Karten
", kommandierte Kordon, „schalten Sie Ihr Denken aus und
lassen Sie die gehaltene Karte dem Gefühle nach fallen. Dort oder
wenigstens in unmittelbarer Nähe muß der „Pick-Bube" liegen,
denn er versinnbildlicht den Satz, den Sie ausgesprochen haben".
Der Redakteur entsprach dem Wunsche, doch es stimmte nicht.
Kordon nahm nun selbst eine Karte, strich über die Karten, ließ
die gehaltene fallen — es war der „Pickbube". Es waren das durchaus
Leistungen, die niemand noch von uns gesehen hatte und bei
denen es keine Tricks und Mätzchen gab.

Der Reiz dieser Experimente veranlaßte einige der Teilnehmer,
deren Fortsetzung zu verlangen, andere, darunter ich, brannten dagegen
nach den „physikalischen" Leistungen. Da Dr. Langer erklärt
hatte, daß Kordon noch nicht „lichtreif" sei, daß ihn oft auch
rotes Licht irritiere, glaubte ich besonders achthaben zu müssen.
Vor allem nahm ich nicht in der „Kette" Platz, um nach Belieben
aufstehen und besser beobachten zu können. Auf einem Sofa setzte
ich mich an den linken äußersten Rand, neben mir saßen die Redakteure
Dr. Baer und Jacobsohn, Dr. Langer mußte rechts und
links von uns flankiert sitzen. Als engste Kontrolleure wurden der
Chefredakteur des „Neuen Wiener Extrablatt", Dr. Hans Liebst
o e ck 1, ein alter „Praktiker", und der Redakteur des „Neuen
Lichtes", V. V. S ch o e f f e 1 „ bestimmt. Schoeffel war früher Spiritist
, ist aber ins katholische Lager abgeschwenkt, weil ihn die ewige
Gleichartigkeit der „spiritistischen Phänomene" allgemach angeekelt
hätte . Vor der Sitzung sagte er mir: „Ich habe von diesem
Unsinn genug, wenn sie nur einmal etwas Neues bringen würden.
Immer das schwebende Glas, die Glocke etc.. „." Beide Herren faßten
Kordon mit Händen und Füßen, d. h. sie hielten seine Hände
und legten ihre Beine an seine. Kordon verfiel rasch in Trance,
„verwandelte" sich in „Lan-Yen", der mit veränderter Stimme erklärte
, daß er „mit dem Medium (also mit sich selbst) Experimente
zeigen werde". Auf diese Mentalität muß man eben eingehen. Das
Gute bei Kordon ist, daß er selbst ruhig und sachlich erklärt, auf
alle bekannten Schwindelmanöver hinweist, selbst immer wieder
fragt, ob das Medium gehalten werde, und das tut, was man von
ihm verlangt. Und da zeigte es sich, daß man eigentlich immer dasselbe
verlangen muß, wenn es sich um Fernbewegungen dreht.
„Was wollt Ihr sehen?" fragt er. Wir hießen ihn mit einem Trinkglase
operieren. Ein Vertrauensmann stellte ein Glas auf den


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