Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 519
(PDF, 142 MB)
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519 -

garnisonierfen Hauptmanns H. v. W., der 30 Jahre alf, gesund und
lebenslustig war.

Wir zählten das Jahr 1890, als mir im Monat Februar eines
Nachts träumte, ich stände am Prager Militärfriedhofe mit meiner
Mutter vor einem schönen, gepflegten Grabe, auf dem ein graues
Marmorkreuz stand. Ich erschrak nicht wenig, als ich auf der
Marmortafel den Vor- und Zunamen meines Verlobten erblickte
und darunter sein Alter und den Tag des Todes las: 6. Mai 1890.

Ich erzählte meinen Angehörigen den Traum, doch man sagte:
„Ein Traum, weifer nichts!" — „Träume sind Schäume!" — Auch
meinem Verlobten erzählte ich den Traum und zeichnete ihm sogar
das Marmorkreuz auf, ganz so, wie ich es gesehen hatte. Mein Verlobter
lachte darüber und versicherte mir, daß es ihm ganz gut
gefalle. Wir beide nahmen diesen Traum nicht mehr ernst, denn
bei drasem von Gesundheit strotzenden Manne wäre es uns doch
nie eingefallen, daß dieser Traum eine Todesahnung sein könnte!

Der Winter ging vorbei und der Frühling hielt seinen Einzug.
Am 5. Mai erkrankte mein Verlobter an einem Magengeschwür,
und schon am 6. Mai 1890 starb er an innerer Verblutung.

Nach dem Leichenbegängnis verreiste ich mit meinen Eltern,
und als wir nach einigen Wochen zurückkehrten, war unser erster
Weg zum Grabe des teuren Verstorbenen. Wie groß war da unser
Erstaunen! Das Offizierkorps hafte dem treuen Kameraden ein
Marmorkreuz setzen lassen, ganz, aber ganz so, wie ich es im
Traume gesehen hatte. Die Zeichnung, die ich damals meinem Verlobten
gezeigt hatte, hatte außer ihm und meinen Eltern niemand
gesehen!

Beobachtungen über Totenvorschau,

Mitgeteilt von einem Arzt. Aus den „Blättern von Prevorst".

Erste Beobachtung.

Die nachfolgenden Mitteilungen aus dem Leben einer Seherin
betreffen eine schlichte Bauersfrau, Dorothea Schmidt. Sie war
damals 55 Jahre alt und seit 30 Jahren in Whusf, einem dicht bei
Brandenburg gelegenen Dorfe verheiratet. Als achtzehnjähriges
Mädchen ging sie einst von ihrem Geburtsorte Götz nach dem
Dorfe Feben, um ihre dort wohnende Tante zu besuchen. Als sie
mittags 12 Uhr einen Wald durchschreitet, welcher einen Hügel
vor dem im Talgrunde an der Havel liegenden Dorfe bedeckt und
von mehreren Kreuzwegen durchschnitten ist, sieht sie plötzlich,


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