Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 521
(PDF, 142 MB)
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Mutter ging und dort ihre Schwester sah, überfiel sie bei deren
ersten Anblick stets jene Angst, welche sonst dem zweiten Gesicht
voranzugehen pflegte; auch sah sie beim ersten Anblick ihrer
Schwester deren Gesicht jedesmal mit Totenblässe überzogen und
verzerrt Einige Augenblicke daraufwar dann alles vorüber. Allein
die Frau Schmidt folgerte daraus mit Gewißheit den baldigen Tod
der Schwester und bat die Mutter, das, was sie mit derselben etwa
noch zu besprechen hätte, ja bald abzumachen, da die Schwester
bald sterben werde. Die Mutter achtete nicht darauf und glaubte
nicht daran, weil die Tochter ganz wohl war. Einst befand sich die
Frau Schmidt mittags in einer Kammer in ihrem Wohnhause zu
Whusf, als plötzlich ihre Schwester in ihrer gewöhnlichen Kleidung
zu ihr hereintritt und vor ihr stehen bleibt. Überrascht fragt Frau
Schmidt nach einigen Rufen der Verwunderung, wie sie so unvermutet
komme und was sie begehre, indem sie nicht im entferntesten
an eine Erscheinung dachte, weil die Schwester ganz natürlich
aussah, wie sie im Hause zu sein pflegte. Als aber die Schwester
stumm, ja ohne die Lippen zu bewegen, starr vor ihr stehen blieb
und nach einigen Äugenblicken spurlos verschwunden war, ohne
daß der in der Vorsfube sitzende Ehemann jemanden hätte durchgehen
sehen, da war es ihr klar, daß ihre Schwester ihr erschienen
und wahrscheinlich gestorben sei. Am anderen Tage erhielt frau
Schmidt die Nachricht, daß ihre Schwester, die, in der Mitte der
Schwangerschaft, ganz wohl gewesen war, durch einen Fehltritt
und einen Fall eine Frühgeburt erlitten hatte und unter großen
Schmerzen und vielem Blutverlust sogleich gestorben war. Die
Muffer war nun außer sich, den Rat der Frau Schmidt nicht befolgt
zu haben.

Ein anderer merkwürdiger Fall trug sich ebenfalls in ihrer
Familie vor mehreren Jahren zu. Sie erwachte einst in der Nacht
mit einer namenlosen Beängstigung, welche sie, wie gewöhnlich,
von ihrem Bette auf und ins Freie trieb. Indem sie durch das vordere
Zimmer gehen will, sieht sie an der einen Wand einen großen
Sarg stehen mit einer Leiche, über welcher ein lichter Schein
schw-ebf. Um den Sarg standen viele Personen in Leichenkleidung,
um den Toten zu sehen, wodurch ihr dessen Gesicht verhüllt blieb.
Durch die geöffnete Zimmertür sah sie den ganzen Hausflur voller
Menschen, die sich still durcheinander bewegten. Wenige Augenblicke
, dann war alles verschwunden und die Beängstigung vorüber.
Die Totenvorschau in ihrem eigenen Hause bekümmerte sie jedoch
so sehr, daß sie ganz trübsinnig ward und ihr Mann vergeben^
nach der Ursache forschte. Sie glaubte nämlich nichts gewisser,


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