Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 525
(PDF, 142 MB)
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Wenn ihn die Leute darnach fragten, so ließ er sie ohne Antwort
und behauptete, er dürfe dies nicht sagen, eine innere Stimme verbiete
es ihm. (Gerade so wie bei der Frau Schmidt in WhustJ),
Einmal jedoch fragte die Frau des damaligen Richters Pflugmacher,
eine alte, biedere Frau, die im allgemeinen sehr hochgeachtet wurde
wegen ihres christlichen Sinnes und frommen Wandels und in deren
Hause der Prediger Zimmermann gewöhnlich abstieg, jenen Totengräber
, als er gerade auf dem Hofe arbeitete, wer zuerst sterben
werde? Er weigerte sich, es zu sagen. Auf die feste Versicherung
aber, es anderen zu verschweigen, bis die Bekanntmachung nichts
schade, und auf ihre bekannte Redlichkeit sich verlassend, spricht
er, er wisse es diesmal nicht, denn es seien, als bei dem letzten
Leichenbegängnisse der Sarg von der Bahre gehoben sei, eine alte
Frau und ein Soldat, die er beide mit Namen nannte, gekommen
und hätten sich um die Bahre gestritten, bis endlich die Frau die
Oberhand gewonnen und sich darauf gesetzt habe. Der Soldat
stand in Magdeburg und war sogenannter Diensttuer, er wurde
dort krank und ins Lazarett gebracht. Sein Vater in Üllnitz erhielt
der besseren Verpflegung wegen die Erlaubnis, ihn in sein Haus
nehmen zu können. So kam er nach Üllnitz, wo er starb, nachdem
jene Frau eine Stunde früher gestorben war.

Auch folgende Geschichte ist interessant: Der Sohn des Senators
Jahn ward im Frühjahre krank, erholte sich aber nach einigen
Wochen wieder und begegnete dem Totengräber auf der Straße,
zu dessen großer Verwunderung. „Hm, hm", sprach dieser, „daß
er wieder gesund geworden ist, kann ich nicht begreifen; sollte ich
denn nicht recht gesehen haben?" Diese Worte hörten einige Leute.
Im Spätherbste aber ward der Knabe von neuem krank und starb,
ohne daß in der Zwischenzeit jemand auf dem Kirchhofe begraben
worden wäre*

Der vorerwähnte Prediger Zimmermann sah bei Leichenbegängnissen
jenen Totengräber öfter auf dem Kirchhofe an einem
etwas entlegenen Orte, wo er nicht leicht bemerkt werden konnte,
etwa hinter einem Gebüsch oder hinter der Kirche, wo er dann
blos mit dem Kopfe hervorsah und die Augen nach der Bahre hin
richtete, auf welche er in seinem „zweiten Gesicht" jedesmal, wenn
der Sarg abgehoben war, die Gestalt desjenigen hinaufspringen
oder sich setzen sah, der zunächst sterben würde. Auch konnte
derselbe an der Art, wie die geschaute Gestalt sich auf die Bahre
niederließ, sehen, ob der Tod bald oder spät erfolgen werde.

An diese Beobachtungen reiht sich folgender Fall von einer


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