Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 526
(PDF, 142 MB)
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526 -

Vorschau des Todes an, welcher auch zur Klasse des zweiten Gesichts
gehört und einem zu wenig bekannten Buche entnommen ist*)
Ein Freund des Verfassers (v. Voß), B. v. R zu JL, der im Jahre
1813 im Beruf der Menschenliebe am Hospitalfieber in Litauen
starb, hatte, als er noch in Militärdiensten war, einen Bedienten,
der die Eigenschaft besaß, das Sterben eines Menschen vorhersagen
zu können. Es erschien diesem alsdann eine dunkle Gestalt,
welche solche dem Tode geweihte Personen überall hin, Unheil
und Verderben bringend, begleitete. Er sah, wie dieses unheimliche
Geisterwesen oft die grausigen Hände auf Kopf und Rücken
seines Opfers legte, mit dem Bestreben, es dem lintergange entgegenzuführen
und ihm alle Lebenskraft zu entziehen. Sehr oft
teilte der Bediente sein schreckliches Vorwissen vom nahen Tode
der Bekannten sowohl als anderer Personen seinem Herrn mit.
Dabei war ersterer ein ganz gesunder, kräftiger Mann von etwa
dreißig Jahren, treu, wahr und fromm. Ihm grausete selber vor der
geistigen Gabe, die die Natur ihm verliehen.

Folgende zwei Vorfälle scheinen diese Zustände besonders zu
charakterisieren: In einem kleinen polnischen Städtchen sagte dieser
Bediente mit ängstlicher Stimme auf der Straße zu seinem
Herrn, hinter welchem er ritt: „Betrachten Sie doch dort vor uns
rechts auf dem Gipfel des Hauses den Dachdecker. Der Tod ist
um ihn und sucht ihn zum Sturze zu bringen. Schon hat er die
Hand auf ihn gelegt; gewjüß stirbt der Mann bald"* Und kaum sind
sie etwa zweihundert Schritte weiter geritten, so stürzt der Dachdecker
tot auf die Straße hinab 1

Ein andermal, auf einer kleinen Reise, erschien das sonst
ruhige Pferd des Herrn von N* sehr geängstigt und voller Schweiß.
Dieser Zustand vermehrte sich, je näher es einem kleinen, sumpfigen
Flusse kam, dessen Furt durchritten werden mußte. Nun
wollte das Pferd durchaus nicht weiter. N. spornt heftig das sonst
mutige Tier, und nur nach starker Anspannung erhebt es sich endlich
mit voller Kraft, springt wie von Schauder erfüllt in den Fluß
und jagt, als wäre es von Todesängsten getrieben, hindurch und
davon. Da sprach der Bediente: „Gott sei gedankt, daß wir hinüber
sind. Ich sah, wie die schwarze Gestalt sie begleitete und die Hand
auf dem Kreuz des Pferdes liegen hatte, es in Angst zu versetzen
und kraftlos zu machen, und dadurch zu bewirken, daß Sie mit ihm
im Morast stecken bleiben und umkommen möchten. Verhindern

*) Dr. Ludwig von Voß, Ähnungen und Lichtblicke über Natur und Menschenleben
.


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