Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 532
(PDF, 142 MB)
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- 532 —

aufgestapelt, von denen die vorerwähnte Äther- oder Astralweif
nur ein abgeschwächtes und mitunter stark verzerrtes Spiegelbild
gibt Aus dieser Quelle schöpft die okkulte Wissenschaft absolut
richtige Kenntnisse über alle Fragen der Esoterik und des kosmischen
Lebens*

Aus dem Vorhergesagten wird es leicht verständlich, daß die
Hellseher in dem Maße, wie die geistigen Weifen höher und subtiler
werden, mehr und mehr an Zahl abnehmen. Äußerst selten
sind jene, die zur bewußten und gewollten Vision der mentalen
Welt gelangen.

Der aktive Hellseher übt seine Tätigkeit durch einen Willensakt
aus. Dieser Akt benötigt an und für sich vonseiten des geschulten
Hellsehers keine besondere Anstrengung. Sein Willensakt
läßt sich vielleicht dem des Durchschnittsmenschen vergleichen, der
in der physischen Welt seinen Blick gewollt von einer Sache zur
andern wendet oder seine Hand nach einem bestimmten Gegenstande
ausstreckt. Er hat es nicht nötig, wie die meisten glauben,
sich in einen besonderen Wahrnehmungszusfand zu versetzen
. Er konzenfriert einfacn nur einen Augenblick seinen Willen,
und die höheren Welten, zu denen er Zutriff hat, öffnen sich
seinem inneren Auge.

Aber sehen will noch lange nicht heißen verstehen! Der aktive
Hellseher bedarf von dem Äugenblick an, wo seine psychischen
Fähigkeifen zu erwachen oder sich zu entwickeln beginnen, einer
langen Lehrzeit, ehe er dazu gelangt, in den höheren Welten sein
geistiges Gleichgewicht, seine Beobachtungsgabe und sein analytisches
Denken wiederzufinden. Die Gesetze, welche in den geistigen
Regionen herrschen, sind grundverschieden von denen der
physischen Weif. Man muß erst dazu gelangen, ihre Aktionsweise,
ihre Ursache und ihre Wirkung kennenzulernen, die anfänglich in
verwirrender Weise den Geist beeinflussen. Dies läßt sich nur
durch geduldige und nüchterne, phanfasiefreie Beobachtungen und
Übungen erreichen, und erst nach geraumer Zeit, die äußerst
schwankend in Bezug auf jeden Einzelnen ist, gelangt der Hellseher
dazu, wahren Gewinn aus seiner wertvollen Fähigkeit zu
ziehen.

Die gewollte, wissentliche und deutliche Vision der geistigen
Welten gibt dem Sehenden noch lange nicht die Möglichkeif, in
diesen zu handeln. In dieser Beziehung kann man vielleicht den
Hellseher mit einem Gefangenen vergleichen, der die Außenwelt
wohl durch das vergitterte Fenster seines Gefängnisses sieht, aber
nicht in ihr zu wirken in der Lage ist Er kann es nach Wunsch


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