Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 542
(PDF, 142 MB)
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und den Boden oder das Pflaster. Der Himmel und das Pflaster
sind nach den sieben Seiten hin in Dreiecke, sowie jede Seite in
zehn Vierecke abgeteilt, mit Figuren und Sinnsprüchen, die dem
Einzuweihenden erklärt werden sollten. Jede Seite hatte eine Tür
zu einem Kasten, worin verschiedene Sachen lagen, namentlich die
geheimen Ordensbücher und andere Schriften, welche auch Profanen
mitgeteilt wurden. In diesen Kasten befanden sich u. a. auch
„Spiegel von mancherley Tugend, Glöcklein, brennende Ampeln,
sonderlich etliche wunderkünstliche Gesänge, alles dahin gerichtet,
daß auch nach viel hundert Jahren, wenn der ganze Orden zu
Grunde gehen sollte, derselbe durch jenes Gewölbe wiederhergestellt
werden könnte".

Unter dem Altar fanden die Brüder, nachdem sie eine messingene
Platte aufgehoben hatten, endlich noch den Leichnam des
Rosenkreuz, unversehrt und ohne alle Verwesung,. In der Hand
hielt er ein Buch mit Gold auf Pergament geschrieben, das mit T4)
bezeichnet war und an dessen Schlüsse die Namen der acht Brüder
unterzeichnet standen, „in zween verschiedene Circulos abgesondert
, die bey dem Tode und Begräbnis des Vaters R. C. gegenwärtig
gewesen waren".

In ihrem Testamentum bietet die Gesellschaft ihre Geheimnisse
der ganzen Welt an. Sie erklärt, daß sie der christlichen Religion
, aber keiner besonderen Kirche angehöre; daß sie jede Staatsgewalt
, namentlich Kaiser und Reich ehre; „daß Gold zu machen
ihr nur ein Geringes und Pärergon sei, und daß sie wohl noch
etliche tausend bessere Stücklein habe". Die Schrift endigt mit
den Worten: „Es soll unser Gebäu Sancti Spiritus, und hätten es
hunderttausend Menschen von nahem gesehen, der gottlosen Welt
in Ewigkeit unberühret, unzerstöref, unbesichtiget und wohlverborgen
bleiben".

Während des 15. Jahrhunderts kommt kein anderes Zeugnis
von der Tätigkeit der Rosenkreuzer vor als eben jene handschriftlichen
Überlieferungen, wie sie in meinem Besitz befindlich sind.
Unter diesen ist besonders ein Clavis Sapientiae oder ein Gespräch
der Weisheit (Alchymie) mit einem Schüler von Wichtigkeit
. Dasselbe trägt die Jahreszahl 1468 und den Namen des Imperators
Johann Karl Friesen. Es enthält eine Sammlung wichtiger
alchymistischer Prozesse, von denen einige wenige in unvollkom-

4) Vielleicht das handschriftlich in meinem Besitz befindliche Testamentum
Fratorum Rosae et Äureae Crucis, das erwähnte Diktat des Rosenkreuz, welches
nächst der Bibel der kostbarste Schatz des Ordens war.


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