Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 543
(PDF, 142 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1929/0547
543 -

mener Form dem berühmten Chemiker Johann Kunkel von Löwen-
stern 5) bekannt wurden, der, wie er in dem Kapitel über das Antimon
und den Crocus Martis in seinem Laboratorium chymicum berichtet
, nach einem derselben in der Tat Gold dargestellt hat.0)

Im Anfang des 16. Jahrhunderts tauchte in Paris eine von dem
berühmten Heinrich Cornelius Agrippa von Nettesheim 1507 zu
Paris gestiftete Geheimgesellschaft auf, welche wohl mit den Rosenkreuzern
in Verbindung stand, wie denn auch der etwa 1650 schreibende
Rosenkreuzer Irenaus Philaletha den Cornelius Agrippa
ausdrücklich als Imperator nennt.

Diese bisherigen Rosenkreuzer wurden durch Theophrastus
Paracelsus reorganisiert. Dieser war bei seinen großen Reisen in
Asien offenbar mit der indischen Geheimlehre bekannt geworden,
gewann dann in ganz Europa unter den Gebildeten und Gelehrten
eine große Anhängerschar und trat auch auf eine leider nicht mehr
zu bestimmende Weise mit dem Rosenkreuzerorden des älteren
Systems in Verbindung.

Dieser „Luther der Medizin" wird in meinen Manuskripten
nicht nur Imperator, sondern auch Reorganisator genannt. Auch
der Titel Monarcha Secretorum, welchen sich Paracelsus beilegte
und der ihm als eine Ausgeburt des Größenwahnsinns vorgeworfen
wurde, deutet hierauf hin.

Da Paracelsus in kirchlichen Dingen sehr freisinnig war und
der Lehre Luthers sich mehr als der päpstlichen zuneigte, so treffen
wir von seiner Wirkungszeit an vorwiegend Protestanten unter
den Rosenkreuzern. So die Ärzte Adam von Bodenstein, Michael
Toxites, Johann Huser, Michael Maier und Konrad Khunrad, welche
Ausgaben der paracelsischen Werke besorgten und in einer fast

5) Kunkel von Löwenstern ist der Entdecker des Phosphors. Er diente als
Alchymist den Kurfürsten Johann Georg II. von Sachsen, Friedrich Wilhelm und
Friedrich III. von Brandenburg, sowie endlich Karl XI. von Schweden, der ihn
wegen seiner großen Verdienste in den Ädelstand erhob. K. lebte von 1633 bis
1702. (Vgl. über ihn Kopps „Geschichte der Chemie" und Schmieders „Geschichte
der Alchymie.")

6) Obwohl für unsere heutige Chemie die Metalle noch als Elemente, als einfache
, nicht weiter in Bestandteile zerlegbare Stoffe gelten, so erkennt doch die
monistische Weltanschauung, welche heute unsere Naturwissenschaft beherrscht, die
Wahrscheinlichkeit an, daß allen Stoffen ein Urstoff zugrunde liegt. Damit ist die
Umwandelbarkeit der Metalle theoretisch als möglich zugegeben. Ob aber das aus
Silber oder Kupfer hergestellte Gold billiger zu stehen kommen würde wie natürliches
, ist freilich sehr fraglich. (D. Herausg.)


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1929/0547