Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 546
(PDF, 142 MB)
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Menge von exoterischen Alchymisten gegeben haben, welche sich
die Köpfe weidlich mit der Deutung der Allegorien zermarterten,
ohne daß sie freilich den „roten Leuen" hätten bezwingen können.
Wir Epigonen können zu diesen mystischen Schriften weiter nichts
bemerken, als daß uns der Schlüssel dazu fehlt.

Die Werke Andreaes brachten eine ganze Literatur hervor, in
welcher für und gegen den Rosenkreuzerorden gestritten wurde.
Es gehören hierher namentlich die fünf „Sendschreiben an die
Bruderschaft des hochlöblichen Ordens vom Rosenkreuz, Lintz in
Österreich 1614", dann die „Einfeltige Antwordt an die hocherleuchte
Bruderschaft des hochlöblichen Ordens des R. C.", datiert
vom 12. Januar 1615, worin eine Reformation der Künste und Wissenschaften
, besonders der Arzneikunde, gewünscht wird.

Eines der hauptsächlichsten Studiengebiete der Rosenkreuzer
des zweiten Systems war die magisch-magnetische Heilkunde. Der
kaiserliche Leibarzt Dr. Michael Maier hat darüber in seiner Schrift
„Silentium post Clamores",30) eine sehr bezeichnende Stelle: „Die
Natur ist noch halb verschleiert. Viele ihrer Erzeugungen und geheimen
Wirkungsarten, vornehmlich die zur Arzneikunde zu wissen
nötig, sind noch ganz verborgen. Es fehlt hauptsächlich an
Versuchen und Erfahrungen, denn unsere Sinne allein können das
Innere der Wesen und ihre Eigenschaften nicht aufspüren. Man ist
also den Rosenkreuzern, diesen indagatoribus scientiae naturalis,
vielen Dank schuldig, daß sie arbeiten, um jenem wichtigen Mangel
abzuhelfen. Ihre Geheimnisse sind keine anderen als solche,
die jeden, der nur einigermaßen mit der Philosophie bekannt ist,
anziehen müssen, und ihn dahin vermögen, daß er dem Unbekannten
nachforsche, das Entdeckte dagegen vervollkommene und zum
Nutzen anwende".

Michael Maier reiste etwa um das Jahr 1620 nach England, um
für den Orden Propaganda zu machen. Er fand die beste Aufnahme
und wurde auch mit dem berühmten Polyhistor Robert
Fludd a Fluctibus (1575—1637) bekannt Fludd war ein genialer,
alle Wissenschaften beherrschender Mann, welcher zugleich eine
sehr starke mystische Ader hatte. Schon seit etwa dem Jahre 1600
hatte er sich mit Kabbala, Magie, Astrologie und Alchymie befaßt,
wofür seine „Historia utriusque cosmi"11) Zeugnis ablegte. In
diesem Werk ist ein ganzes transzendentales System aufgebaut, und
Tatsachen wie Theorien der wichtigsten Gattung sind darin nieder-

1°) Frankfurt 1617, Seite 142 ff.
lx) Oppenheim 1617, Folio.


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