Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 564
(PDF, 142 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1929/0568
— 564 —

gaben, in das Haus gekommen wären und aus der Flasche, die der
Mann mit der Rute bezeichnete, getrunken hätten.

Obgleich diese Entdeckung für die besondere Gabe Aymar's
genügend beweiskräftig war, wollte man sich doch, ehe man weitere
Schritte in dieser Sache unternahm, auf andere Art überzeugen. Da
man am Tatort die Hippe gefunden hatte, mit welcher der Mord
begangen worden war, benützte man das Mordinstrument, um den
Rutengänger auf die Probe zu stellen. Man vergrub in dem Garten
des Stadtrates Herrn von Mongivrol an verschiedenen Stellen das
Mordwerkzeug und mehrere gleichgroße Hippen, ohne daß Aymar
hiervon irgend eine Kenntnis bekam, führte ihn nachher in den
Garten und ließ ihn dort mit der Wünschelrute hin und her gehen.
An der Stelle, wo das Mordinstrument vergraben war, wurde Aymar
äußerst unruhig und seine Wünschelrute gab einen Ausschlag, während
sie an den Plätzen, wo die anderen Hippen vergraben waren,
ganz unempfindlich blieb.

Dieser Versuch wurde von der Behörde als ausschlaggebend
angesehen, sie beschloß die Untersuchung mit Aymar's Hilfe weiterzuführen
und gab ihm als Begleiter außer einem Gerichtsbeamten
mehrere Häscher mit. Eine halbe Meile unterhalb der Rhonebrücke
fand man, immer durch Aymar geleitet, eine Stelle am Flußufer,
wo noch gut erhaltene Fußspuren im Sande erkennen ließen, daß
hier mehrere Personen den Wasserweg eingeschlagen haften. Aymar
verfolgte ihre Spur in einem Boot mit derselben verblüffenden
Leichtigkeit auf dem Wasser, mit der er bisher zu Lande den Weg
der mutmaßlichen Mörder aufgefunden hafte.

Die Verfolger kamen schließlich an eine Brücke, „Pont de
Vienne" genannt; hier führte die Spur der Täfer unter einem
Brückenbogen hindurch, der niemals von den Flußschiffern benützt
wurde, woraus man den Schluß zog, daß die verfolgten Personen
keinen ortskundigen Schiffer bei sich haften. Auf dem ganzen
Wege gab Aymar alle Landestellen der Verfolgten an, zeigte in
allen Herbergen, wo sie eingekehrt waren, zum größten Erstaunen
der Wirte und sonstigen Hausleute genau die Plätze, an denen sie
gesessen hatten, bezeichnete die von ihnen benützten oder berührten
Gegenstände, ja sogar die Personen, welche mit ihnen gesprochen
hatten.

Als Aymar auf seiner weiteren Suche nach dem Truppenlager
von Sablon kam, wurde er äußerst unruhig und aufgeregt, da er
fühlte, die Mörder eingeholt zu haben. Er fand aber nicht den Mut,
seine Wünschelrute anzuwenden, da er die Gewißheit hatte, von
den Soldaten mißhandelt zu werden. Von dieser Angst überwältigt,


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1929/0568