Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 568
(PDF, 142 MB)
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von Armagh im Jahre 1601 in einer Predigt über Hesekiel 4, 62)
die Wirren in Großbritannien vierzig Jahre vor ihrem Eintritt
vorausgesagt habe. Diese Prophezeiung muß großes Aufsehen gemacht
haben, denn es erschien über dieselbe im Haag ein von einem
gewissen Dr. Bernard verfaßtes Werk, welches zugleich die Biographie
Ushers enthält. Dasselbe führt den Titel: „Seltzame und
merckwürdige Prophezeyungen des hochgelehrten und vortrefflichen
Jac. Usseri, Ertz-Bischoffs von Armach und Primatis von
Irrland, und Erzehlung, daß er zuvor gesagt hat, 1. die Rebellion
von Irrland viertzig Jahr zuvor; 2. die Verwirrung und das Elendt
in Engelland in Kirchen und Polizey; 3. den Tod Caroli I; 4. seine
eigene armufh und gebrechen; 5. die zwiespalten in Engelland von
der Religion und die letzte große Verfolgung der Papisten wider
die Reformirten". — Leider dürfte dieses anscheinend auch Arnold
nur dem Titel nach bekannte Werk zu den größten bibliothekarischen
Seltenheiten gehören.

Als ein Beispiel des zweiten Gesichtes haben wir es wohl aufzufassen
, wenn der Dr. theol. David Pare, ein Sohn des berühmten
Wundarztes, am 1. April 1618 zu Heidelberg in sein Tagebuch einträgt
, „daß er im Gesichte gesehen, wie die ganfze Stadt Heydel-
berg übervnd über von einem verborgenen Feuer rauchte, das
Churfürstliche Schloß aber lichterloh brennete"* Das Brennen des
kurfürstlichen Schlosses dürfte wohl symbolisch auf den Sturz des
„Winterkönigs" zu beziehen sein, während dagegen der erste Teil
des „Gesichtes" auf die 1620 erfolgte Verwüstung Heidelbergs
durch die Spanier unter Spinola deutet.3)

Eine sehr häufig genannte Ekstatische ist die Anna Fleischer
zu Freiburg, deren Geschichte Arnold nach dem Bericht des als
Annas Beichtvater fungierenden Superintendenten Andreas Moller
in dessen „Beschreibung der Stadt Freyburg"4) erzählt. Da weder
Horst noch Ennemoser diesen Bericht gehörig berücksichtigen, so
wollen wir durch möglichst wörtliche Darstellung desselben diese
Lücke ausfüllen. Es heißt:

„Anno 1620 den 11. October ist verstorben Anna, Stephan Fleischers, Band-
ners zu Freyburg Ehefrau, und den 14. October zu S. Petri mit einer Leichenpredigt
begraben worden. Von dieser Frau wäre viel zu schreiben, denn sich sehr

2) Der Text lautet: „Und wenn du solches ausgerichtet hast, sollst du danach
dich auf deine rechte Seife legen, und sollst tragen die Missethat des Hauses Juda
vierzig Tage lang; denn ich dir hier auch je einen Tag für ein Jahr gebe.

3) Vgl. Arnold loc. cit. und Ädrianus Pegenvolscius, Histor. Eccles. Slavoniae
Lib. III. — An die Verwüstung Heidelbergs und seines Schlosses durch Turenne
1674 wird hier noch nicht zu denken sein.

*) P. II. pag. 423 sq.


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