Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 574
(PDF, 142 MB)
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welche ihrer Zeit ein ungeheueres Aufsehen machten und bei Arnold
Th. III Kap. 26 vollständig abgedruckt sind. In der Tat können
manche derselben als schlagende Beweise des Fernsehens in
Hinsicht der Zeit gelten. Die somnambulen Zufälle des Greulich
stellten sich öfter und zuletzt täglich ein. Greulich verlor im tagwachen
Zustand nicht die Erinnerung an seine auf die politische
Lage der Staaten und Hauptstädte Europas bezüglichen Visionen,16)
sondern führte ein Tagebuch über dieselben. Aus diesem Tagebuch
heben wir einige Stellen hervor:

„Am 18. August kam der Engel GOttes wieder zu mir um die mitternacht-
sfunde und sprach zu mir: Siehe in den himmel, wie er so blutig ist, da sehe Ich
darinne ein blutiges schwerd, und neben dem schwerd stund mit güldenen Buchstaben
geschrieben: Du schone Stadt Erffurt; und auff der andern seite stund
wieder mit güldenen Buchstaben geschrieben: Grosse feuersbrünsten, die in dieser
Stadt auskommen werden; über dem schwerd aber stund geschrieben groß auff-
ruhr, rebellerey wird sich allda begeben, sonsten keinen krieg weiß ich ihnen anzuzeigen
; dann dies schwerd ist ihnen selbst in ihre Hand gegeben".

In der Tat legten einige Jahre darauf mehrere große Feuersbrünste
das damals bedeutende Erfurt fast ganz in Asche. Anfangs
der sechziger Jahre entstanden Reibereien zwischen der Bürgerschaft
und dem Rat, welche jahrelang dauerten und in offene Empörung
gegen Kurmainz ausarteten. Als die Erfurter einem kaiserlichen
Herold, welcher der Stadt die Reichsacht verkünden sollte,
schwer mißhandelt hatten, beauftragte Kaiser Leopold I. den Kurfürsten
Johann Philipp von Mainz mit der Reichsexekution. Derselbe
belagerte, weil wegen des Türkenkrieges kein Reichajsontigent
verfügbar war, die Stadt mit französischen Hilfstruppen und nahm
sie durch Kapitulation.17)

Keines Kommentares bedarf folgende auf die bekannte Belagerung
Wiens durch Kara Mustapha und die große Pest bezügliche
Vision:

„Den 29. August um 4 Uhr zu nachts kam der Engel GOttes wieder zu mir
und sprach: Siehe wieder in den Himmel, wie er so blutig ist; da sah ich darin
pfitizschpfeile, bögen und blutige sebel, und ein kreutz auch dabey, und neben den
sebel stund geschrieben mit güldenen buchstaben: Du schone stast Wien, du
wirst schrecklich von den Türcken betränget werden; und über den pfitzschpfeilen,
bögen und blutigem sebel stund ein schöner Adler, und ich fragte den Engel
GOttes, was der Adler bedeuten wird; da sagte er mir, der Engel GOttes, nach
eroberung der Stadt Raab werden sich die Türcken für Wien machen, daß gleichsam
Kayserliche Majestät von seiner Residentzstelle wird weichen müssen, jedoch
werde unsere Kayserl. Majestät den Türken gewaltig schlagen, und die Türken

16) Äehnliche Visionen werden uns auch aus der Gegenwart noch heute glaubwürdig
bezeugt. (Der Herausgeber.)

17) Vgl. Falkenstein: Chronik von Erfurt, ebendaselbst 1739—40, 4°. Vergl.
hierzu auch die „Thüringer Lesehalle" Nr. 22, 1886 S. 173 f.


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