Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 576
(PDF, 142 MB)
Bibliographische Information
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gewinnt man jene notwendigen Perspektiven, die man haben muß, wenn man zu
einer geradlinigen lieberschau über die sichtbaren (neben den unsichtbaren, rein
spirituellen) Ursachen des letzten großen Krieges kommen will. Ausgehend von
der nur politisch eingestellten französischen Freimaurerei und ihren Beziehungen
zu den beiden französischen Revolutionen, und dann überleitend zu den verschiedenen
anderen politischen Umwälzungen auf dem europäischen Kontinent, erleben
wir durch das Buch eine Art Hintertreppen-Weltgeschichte, die über einen Zeitraum
von rund 150 Jahren ausgebreitet ist und für Frankreich mit dem Ministerpräsidium
Herriot abschließt. Was wir sehen, ist das Wirken der politischen Freimaurerschaft
in Frankreich, England, Spanien, Italien, Ungarn, die Mitwirkung
eines Mirabeau, eines Napoleon und der Juden an den weitverzweigten politischen
Intrigen. Es zeigt sich die materialistische Weltanschauung eines Viviani, der
zu Beginn des Weltkrieges die Ministerpräsidentschaft der Semestadt innehatte;
wir erleben, wie Lloyd George am Sturz des Zarenreiches Anteil hatte und Frankreich
die Friedensvermitflungen im Jahre 1915 schlank ablehnte. Und so weiter.
Das ist das rein Positive des Buches von Poncins.

Auf der andern Seite sehen wir den Verfasser hinweisen auf Bruchstücke aus
den freimaurerischen Ritualen, die in ihrer Anwendung auf die Gegenwart das
Ällgemeinleben unbedingt schwer gefährden. Doch vergißt der Autor, die angezogene
„Geheimhaltung" von „Logengeheimnissen" in ein wirkliches Licht zu
stellen. All das, was heute noch an Verboten und Strafandrohungen im Zeremoniell
des Freimaurertums ein allerdings in höchstem Maße verderblich wucherndes
Dasein fristet, entstammt ganz alten Zeiten, in denen in wunderbaren Mysterien
auserwählte Menschen einer kulturellen Hochzucht teilhaft wurden. Damals
war es allerdings notwendig, daß die Weisheitsschulen, um deren Schutzes willen
strengste Geheimhaltung und ev. schwerste Bestrafung für verübten Verrat geboten
war, vor dem Zustrom mißgünstig gesinnter Profanen bewahrt wurden. In die
Neuzeit übertragen wirken sich die alten Verbote und Strafandrohungen aber verzerrt
aus und führen gerade zu dem, was die Geheimschulen und Mysterienbünde
der grauen Vorzeit verhindern wollten: heute entfesseln diese selben Ritualien
gerade erst die Mißgunst, die Falschheit, den Betrug, den Verrat und den „rituellen
" Mord. Den wirklichen Zusammenhängen auf diesem Gebiete geht der Verfasser
aber ebensowenig nach wie der bekannte Gregor Schwartz-Bostunitsch, was
ich als schweren Mangel empfinden und deshalb immer wieder auf meine eigenen
Schriften verweisen muß, welche Licht in die gesamten Zustände von einst und
jetzt zu bringen suchen. Denn mit der bloßen A.ufzählung und Kritisierung alter
Eidesformeln ist nichts getan.

Was ich an dem Buche störend empfinde, ist seine allzu katholisierende Tendenz
mit einem Stich gegen den Protestantismus. Auch sonst finden sich noch
allerlei Fragwürdigkeiten darin. Falsch ist, daß die Freimaurerei auf die „jüdische
Kabbala Aegyptens" zurückzuführen sei. Im Gegenteil hat sie sehr viele Zuströme
gehabt, und das „Jüdische" darin sollte eigentlich nur auf den Zusammenhang
zwischen alter israelitischer Prophetie und Erfüllung durch Christus hinweisen
. Der Materialismus der meisten Autoren verwischt gerade das, worauf so
viel ankommt. Karl Heise.

H. Rudolph, Das Geheimnis der Menschennafur. Theosoph, Kulturverlag, Leipzig.

Die vorliegende Schrift, die zu Propagandazwecken jedem Interessenten
kostenfrei zugesandt wird, enthält eine außerordentlich klare und allgemein verständliche
Darstellung der Lehre von den sieben seelischen Körpern im Menschen.

H. Hänig.


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