Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
24.1930/31
Seite: 48
(PDF, 116 MB)
Bibliographische Information
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Leser zu, diese Schrift nicht achtlos-zweifelnd beiseite zu legen und zweimal zu
überdenken, um verstehen zu können, da von seinem Entscheid das Schicksal einer
neuen Welt abhängt! Je mehr ich jedoch des Verfassers Ausführungen überdenke,
desto nebelhafter erscheinen mir manche seiner Ideengänge. Schließlich will ich
für meinen Teil auch nicht schuld daran sein, daß die alte Welt aus dem Leim
geht. E. Hentges.

Th. Schiffner, Blutzauber und Anderes. Streiflichter auf die Naturgeschichte der
Zauberei. 2. u. 3. vielfach erweiterte u. veränderte Auflage. Leipzig 1930. Verlag
Max Altmann. Brosen. Mk. 3.—.

Der Untertitel kennzeichnet hinreichend klar den Inhalt und die Tendenz dieses
Buches. Der Verfasser wollte keine Geschichte des Blutzaubers aller Zeiten
und Völker schreiben. Das weite Gebiet des Okkultismus hängt jedoch mit dem
Blutzauber so fest und innig zusammen, daß dieses Thema den natürlichen Anknüpfungspunkt
bildet für eine naturgeschichtliche Behandlung der mannigfachen
Gebiete der Zauberei. Von diesem Zentralthema ausgehend, führt der Verfasser
uns mit kundiger Hand durch die weiten Grenzgebiete, wo Wissenschaft und Okkultismus
sich berühren. Somit ist diese Schrift wie selten eine geeignet, um als
Einführung in den Okkultismus zu dienen. Der Wert dieses Buches wird m. E.
weniger durch die achtunggebietende Belesenheit und gründliche Sachkenntnis des
Verfassers bedingt als durch den Geist, in dem es geschrieben ist, der für ein
feines Verständnis mancherlei Zusammenhänge, für eine seltene Unbefangenheit,
gepaart mit Humor und liebenswürdiger Skepsis, zeugt. Für vieles, was manchem
Okkultisten zutiefst am Herzen liegt, findet der Verfasser das befreiende Wort.
Wegen der Mannigfaltigkeit der aufgeworfenen Fragen wird dieses flott geschriebene
Buch jeden Okkultisten lebhaft interessieren. E. Hentges.

Ludwig Kliegel, Der goldene Kubus. Ein okkulter Roman in drei Abteilungen.
Verlag von Rudolf Geering, Basel. Brosen. Mk. 5.20; Leinwd. Mk. 6.60.

Ich habe ein gewisses Mißtrauen gegen okkulte Romane, doch hier wurde ich
höchst angenehm enttäuscht. Es läßt sich vielleicht darüber streiten, ob für dieses
Buch die Bezeichnung okkulter Roman oder Detektiv-Roman besser paßt; sicherlich
gehört diese Erzählung gleichzeitig beiden Gattungen an. Da der Inhalt dieses
Buches aus realen Erlebnissen der neuen Zeit geschöpft sein soll, konnte es sich
auch vielleicht um eine Satire handeln. Wie dem auch sei, die Geschichte von dem
verborgenen Schatz des alten Zisterzienserklosters von Subeul, der in unterirdischen
Gewölben magisch gesichert ist, verläuft ungemein spannend von Anfang bis
zu Ende. Durch das Gegenspiel dreier Gruppen: die Beauftragten des Staates,
dem seit der Säkularisation des Klosters der Schatz rechtlich gehört, die Klerisei,
die zum Heil und Wohl der Kirche sich allein als Besitzerin der vergrabenen Reichtümer
fühlt, die private Habgier, die nach dem verborgenen Golde strebt, verläuft
die ganze Handlung äußerst abwechslungsreich und lebendig und gibt dem Verfasser
Gelegenheit zu einer kraftvollen Herausarbeitung einzelner Typen. Nur
dem Selbstlosen gelingt es, den Zugang zu dem Klosterschatz zu finden und die
versteckten Warnungen zu erkennen; er rührt aber das Gold nicht an und braucht
sein Wissen nur, um den Freund zu schützen. Der wuchtige, straffe Aufbau dieses
Romans und die plastische Darstellung der Stufenleiter menschlicher Entwicklung
von triebhafter Gier bis zum geläuterten, sich selbst befreienden Menschentum
verrät ein ungewöhnliches Talent. E. Hentges.


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