Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
24.1930/31
Seite: 85
(PDF, 116 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1930/0089
- 85 —

weit vor sich hin und sagt: „Der Hahn ist bei Goff — gehört Gott,
— daß er die Krankheit abwende — wegnehme"«

Hierauf schickt er sein Kind den Hahn holen, der noch wild
mit den Flügeln umherschlägt und zappelt Das Kind faßt das Tier
in dem Augenblick, in dem es auf dem Rücken liegt, und hilft ihm,
wenn nötig, diese Lage einzunehmen. Dann zieht es das Tier an
den Füßen über den Erdboden bis zu dem Vater und sagt:
„Schleppe meine Feinde über die Erde", Der Opfernde nimmt
neuerlich das Tier, stellt es auf die Füße und hält ihm den Kopf
gerade: „Daß er meinem Kind die Gesundheit gebe". Dann dreht
er das Tier um, so daß die Füße nach oben und der Kopf nia^h
unten kommen: „Daß er meine Feinde den Staub beißen lasse".
Mit der linken Hand reißt er dem noch lebenden Tier die Halsfedern
aus, spuckt darauf, klebt sie mit dem Blut des Opfers auf
den Stein oder auf die Erde und sagt dazu: „Daß alles Schlecht^
mit dem Wind vergehe. Daß seine Ohren hören (meine Beschwörungen
). Daß sein Auge nicht sieht".

Er bricht nun den linken Fuß des Hahnes: „Brich meinen Feinden
das Bein". Er bricht den rechten Fuß: „Brich allen meinen
Feinden das Bein".

Daraufhin gibt er das Opfertier dem Kinde zurück, welches es
fortträgt. Der Inhalt der Kürbisschale, der Mandiocabrei, der nach
dem Abgießen des Wassers verblieben ist, wird auf dem Opferplatz
verteilt. Der Hahn wird, je nach der Art des Opfers, zuhause
oder am Opferplatz fertig gerupft und gebraten oder gekocht.
Der Opferbringende entfernt die Krallen, den Schnabel und die
Leber und gibt sie in die linke Hand seines Kindes, das diese Teile
aus dem Hause fortträgt und in einiger Entfernung davon auf den
Wegrand legt, unter Hersagung der folgenden Formel: „Das Opfer
wird mit der linken empfangen — vollbracht — aber die rechte
gibt ihm die Gesundheit".

Daraufhin kehrt das Kind zur Familie zurück. Das geopferte
Tier wird nun unter alle anwesenden Personen verteilt, die das
ihnen zukommende Stück essen. Wenn dies geschehen ist, vereinigen
sie sich gruppenweise vor dem Vater und grüßen ihn, indem
sie sagen: „Daß Gott dein Opfer empfange. Daß Gott annehme".
Damit ist das Opfer beendigt.

Wenn das zu opfernde Tier eine Ziege, ein Schaf oder ein
Rind ist, dann werden ihm die Stirnhaare ausgerissen, mit einem
Stück des Strickes, der zum Führen des Tieres diente, zusammengetan
und in ähnlicher Weise wie die Halsfedern des Hahnes mit
dem Blute auf den Opferstein oder Erdboden geklebt. Man bricht


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1930/0089