Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
24.1930/31
Seite: 170
(PDF, 116 MB)
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Firmament über meinem Haupte und eines zu meinen Füßen! Und
zwischen diesen zwei unendlichen Welten schwebten meine Gedanken
einsam dahin. Losgelöst von allen Fesseln war ich, mit denen
der Alltag den Menschen umschlingt, glücklich — und meine Gedanken
wurden angesichts der gottlichen Natur zum erhabenen
Gebetl

So schritt ich weiter langsam bergan. Auf einmal sah ich, wie
ein schöner weißer Hund mitten vor mir auf dem Wege stand. Er
blickte mich an, drehte sich dann um und lief langsam den Pfad
voran. Von Zeit zu Zeit blieb er stehen, um nach mir zu sehen, als
wollte er sich überzeugen, ob ich ihm wohl folge. Immer höher
kamen wir. Und plötzlich, bei einer Krümmung des Weges, verschwand
der Hund spurlos zwischen dem Strauchwerk.

Ich blieb stehen und blickte um mich. Weit unter mir dehnte
sich die dunkelfarbige See. Inseln mit einsamen Tälern und spärlich
bewaldeten Bergen lagen gegen Norden hin. Die kleine Mondsichel
beleuchtete sie ganz schwach und ich Jkonnte den weißen
Ufersaum wahrnehmen. Nach Westen hin sah ich nichts als glitzernde
Sterne und wiederspiegelndes Meer. Alles schien mir so
seltsam, so verlassen und einsam, als wären alle Wesen gestorben.
Eine kleine weiße Wolke kam von Osten her über die großen
Uferberge und schwebte rasch über das breite Tal, das zwischen
ihnen und mir lag, gerade auf mich zu. Nun war sie gerade über
mir. Langsam senkte sie sich und umhüllte mich und den Berg.
Immer dichter wurde der Dunst, der Mond schien nur ganz schwach
mehr, die Sterne entschwanden, und bald sah ich ringsumher nichts
als wogende, graue Nebelmassen. Ich setzte mich auf einen Felsblock
und schlief ein*

Da ward mir ein wunderlicher Traum. Der Dunst lichtete sich.
Bunte Falter flatterten im hellen Sonnenschein. Unter Palmen saß
ich auf dem Berge, und als ich um mich sah, konnte ich das Land
nicht mehr erkennen. Überall sproßten seltsame Pflanzen in saftigem
Grün. Eine Quelle sprudelte unterhalb mir aus dem Felsen
und herrliche Blüten in leuchtenden Farben berauschten durch
ihren märchenhaften Duft. Im Tale sah ich friedlich Kinder spielen
, nur Kinder, und der Wind trug ihr frohes Singen zu mir
herauf. Das Meer hatte eine wunderbar tiefblaue Farbe, die Luft
war ganz leuchtend und klar. Weit sah ich hinaus auf fruchtbare
Felder, sonnige Täler und wogende Palmenwälder. Der Anblick
war wunderbar und alles zeugte von tiefstem Frieden und herrlichster
Ruhe, so daß ich mich ganz in einer andern Welt fühlte.


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