Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
24.1930/31
Seite: 226
(PDF, 116 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1930/0230
— 226 —

Die Berichte, die sich lediglich mit dem Erscheinen der Weißen
Frau befassen, liegen aus den Jahren 1899, 1900, 1905 und 1910 vor.
Im letzteren Jahre gelang es dem Schloßherrn, von 26 Personen
die Bestätigung zu erhalten, daß sie die Weiße Frau im
Schloß Bernstein gesehen haben. Die meisten davon gaben ihr
Zeugnis schriftlich ab. Danach habe 1910 ein entfernter französischer
Verwandter des Schloßbesitzers die Weiße Frau dreimal in
aller Ruhe beobachtet. Dieser sagte darüber u. a. in seinem Bericht
: „Ihr Gang sowie die Art, wie sie den Schleier trug, gaben
ihr den Anschein einer Erstkommunikantin auf dem Rückweg vom
Altar. Sie schien unter dem Schleier die Hände zu falten wie im
Gebet". Auch der Gutsverwalter des Schloßherrn sah sie Oktober
1910 und September 1912 zu mitternächtiger Stunde und sprach
die schlanke, leichtgekleidete „Weiße Frau" an, erhielt aber keine
Antwort. Er lief ihr schließlich nach, aber sie entschwand ihm.
Am 28. Oktober 1911 kam der Direktor des kunsthistorischen Museums
in Budapest, Herr E. v. R., mit seinem Sekretär, Herrn von C.,
nach Bernstein, um im Auftrage des Kultusministeriums einzelne
Teile des Barocksaales des Schlosses zu photographieren. Nachdem
die beiden Herren spät zu Bett gegangen waren, gab es gegen
2 Uhr einen ungewöhnlichen Lärm in den Gast- und den anstoßenden
, vom Schloßherrn und dessen Tochter bewohnten Zimmern.
Alle sahen, wie eine weiße Frauengestalt langsam herankam, einen
Augenblick Halt machte und dann nach einer Bewegung mit der
Hand wieder verschwand. Der kleine Hund, der im Schlafzimmer
der Tochter übernachtete, mußte die Erscheinung ebenfalls gesehen
haben, denn er bellte heftig. Herr v. R. aber berichtete am Morgen
sehr aufgeregt, daß die Weiße Frau sich über sein Bett gebeugt
und ihn starr angesehen habe. Er habe nach seinem Sekretär gerufen
, worauf dieser gekommen sei, aber selbst nichts gesehen habe.
Die Weiße Frau aber habe noch regungslos dagestandeii. Dann, als
er mit der Hand auf sie gezeigt, sei diese verschwunden. Herr v. R.
beschrieb genau das Aussehen der in weißem Schleier gehüllten
Gestalt, die einen diademartigen ungarischen Kopfschmuck auf der
Stirn getragen habe. (Mit diesem Kopfschmuck — parta — ist die
Weiße Frau öfter gesehen worden.) Herr von R. verlangte sofort
sein Auto und war zum längeren Bleiben nicht zu bewegen,.

Am 10. Juni 1912 sah auch Baronin R. H. kurz nach 10 Uhr
abends die Weiße Frau, und zwar in der bereits von mir s. Zt
geschilderten Art. Auch die Baronin G. Sch., die dort als Gast
weilte, sah die Erscheinung als zierliche Frauengestalt in weiß
wallenden Gewändern, die Hände über die Brust gekreuzt, das


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1930/0230