Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
24.1930/31
Seite: 273
(PDF, 116 MB)
Bibliographische Information
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Meer zur Schiffahrt einladet, und weil ihre Stellung am westlichen
Abendhimmel mit dem tiefsten Stand des „Milchstraßenmeeres"
zusammenfiel, wo dieses sich wie ein Band um den Horizont herumlegt
und die Ärgo eine ruhige Fahrt zu haben scheint".

Nr. 20. Das Gericht

„Ein Genius bläst in die Trompete und die Toten verlassen die
Gräber". Mit diesen Worten beschreibt Eliphas Levi den Bildinhalt
der 20. Tarotkarte.

Diese Tarotallegorie entspricht der Milchstraße, die, wie Drews
(S. 105) zu berichten weiß, in der Astralmythologie als „der Weg
der Seelen" bezeichnet wird. Eine ähnliche Andeutung finden wir
bei Boll: „Die Milchstraße, die nach orphisch-pythagoreischen,
durch Herakleides von Pontos und Späteren, wie Cicero, lebendig
erhaltenen Vorstellungen den Weg der Seelen darstellt... ♦" (Offenbarung
Johannis, S. 72). Eine Bestätigung dieser Auffassung findet
sich auch im „Astronomicon" des Marcus Manilius vor. Dort heißt
es nach der Übersetzung von Prof. Jos. Merkel:

„Nicht darf schweigen das Lied von der anmutreichen Sage,
Daß aus schneeweißglänzender Brust der Beherrscherin Juno
Milchsaft floß und in reichlichem Strome das Gewölbe des Himmels
Weithin färbte, daher Milchstraße der Gürtel genannt wird".

„Schwingen, den Gottern gesellt, dorthin sich die Seelen der Helden,
Frei von den Banden des Leibes und verlassend die niedre Erde,
Leben sie dort in dem Himmel, den sie durch Taten errungen,
Jahre der Gotter in vollem Genuß unsterblicher Wonne".

Nr 21 bezw. 0. D e r N a r r.

Den Bildinhalt dieser Karte beschreibt Eliphas Levi als „ein
dem Zufall nachlaufender, als Narr gekleideter Mann mit einem
Bettelsack auf dem Rücken, der zweifellos voll seiner Albernheiten
und Laster ist; seine Kleider sind in Unordnung und lassen das
unbedeckt, was sie verbergen müßten, und ein Tiger, der ihn verfolgt
, beißt ihn, ohne daß er daran denkt, ihn zu vertreiben oder
sich zu verteidigen".

Dieses Tarotmotiv ist auf das Sternbild des Großen Bären
zurückzuführen. Die Erklärung des Unsinnigen und Albernen ergibt
sich leicht aus der Ideenverbindung, die Marcus Manilius mit
folgendem Passus andeutet: „Den Kopf zur Erde gesenkt, vollendet
der große Bär seinen Kreislauf um den Pol, um von neuem seinen
Lauf anzutreten, der niemals aufhört; er geht niemals unter und
zieht stets den gleichen Weg am Horizont".

Ztntralblatt für Okkultiamu«. 24. Jahrgang. 18


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