Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
24.1930/31
Seite: 274
(PDF, 116 MB)
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Nr. 22. Der Mikrokosmos.

Diese Karte glossiert Eliphas Levi mit folgenden Worten: „Als
Hieroglyphe der Kether, oder die kabbalistische Krone zwischen
den vier geheimnisvollen Tieren; inmitten der Krone sieht man die
Wahrheit, in jeder Hand einen magischen Stab haltend".

Wir vermuten, daß die Hydra das astrale Vorbild zu diesem
Tarotsymbol war. Dazu führt uns folgende Assoziation. Diese
Tarotfigur wird gewöhnlich nicht so sehr als ein Symbol der Wahrheit
gedeutet, sondern als jenes des Überflusses. Wir sind
demnach berechtigt, in dieser Tarotkarte ein Sinnbild der Fruchtbarkeit
zu sehen. Andrerseits heißt es von dem Sternbild Hydra
bei Dupuis (XI, 448): „Andere erblicken in ihr ein Bild des Nils,
und zwar aus dem Grund, weil der Kopf der Hydra mit der Mitte
des Krebses aufsteigt, und zwar um den Monat Epiphi, wo die
Überschwemmung des Nils stattfindet. Der Schwanz der Hydra
erstreckt sich bis gen Ende der Jungfrau und zu dem Kopf des
Zentauren, um welche Zeit, d. h. im Monat Thot oder September,
der Nil sich wieder zurückzieht. Im Monat Paophi, oder Oktober,
ist der Nil wieder in sein Bett zurückgetreten und die Hydra gilt
daher als Zeitmaß für die Dauer der Überschwemmung".

Belege für anderweitige Vorstellungsverbindungen konnten wir
bisher nicht auffinden, doch stimmt die vorerwähnte Beziehung
recht gut mit der herkömmlichen symbolischen Auffassung der
letzten Tarotkarte überein.

Wenn die Tarotsymbolik ausnahmslos astralen Ursprunges
sein soll, wie wir im Vorhergehenden nachzuweisen versucht haben,
so wäre allerdings die Vermutung naheliegend, derselben ein höheres
Alter zuzuschreiben, als wir eingangs getan haben, und den
Ursprung derselben im Alten Orient zu suchen, wie die meisten
Tarotschriftsteller es bisher auch zu tun pflegten. Die astrale Symbolik
und Mythologie ist tatsächlich eine höchst charakteristische
Erscheinung im Geistesleben der altorientalischen Völker. „Daß
astrale Vorstellungen, schreibt z, B. Fritz Hommel, den ganzen
Orient schon vor der älteren Epoche beherrschten, läßt sich durch
eine ganze Reihe von Beispielen belegen. Wo wir hinblicken im
Bereich des orientalischen Altertums treten uns in Bildern oder in
Anspielungen, so besonders im Alten Testament, astrale Anschauungen
entgegen, so daß man deutlich den Eindruck bekommt, daß
das vornehmlich die Welt war, in der jene Alten lebten undvhei-
misch waren". Diese Tatsache könnte zu Gunsten jener Hypothese
geltend gemacht werden, die das Ursprungsland des Tarot in den
Alten Orient verlegt. So hat beispielsweise Dr. Fugairon im An-


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