Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
24.1930/31
Seite: 363
(PDF, 116 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1930/0368
- 363 —

innere Zweifel auftauchen können; allerdings war ich dabei stets
darauf bedacht, keine verletzenden Verdächtigungen zu verraten.

Bei der ersten Sitzung war auch mein 27jähriger Neffe aus
Judenburg zugegen, welchem ich einschärfte, auch seinerseits streng
aufzupassen. Er hatte auch tatsächlich fast stets die Augen auf die
Vorgänge unter dem Tisch gerichtet und saß stets zurückgelehnt
auf dem vom Tische zurückgeschobenen Stuhle.

Da mir die Art der zu erwartenden Phänomene bekannt war,
so wußte ich auch, worauf das Hauptaugenmerk zu richten ist. Es
kam mir daher vor allen Dingen darauf an, die Hände der Frau
Silbert stets zu beobachten, und zwar ganz besonders die Handteller
. Sie schien dies gemerkt oder gefühlt zu haben, denn seit ich
mich einmal niederbeugte, um nachzusehen, ob in dem Handteller
der nach abwärts gewendeten, am Tische aufliegenden Hand nicht
etwa ein Gegenstand palmiert wäre, hielt sie stets beide Hände mit
nach oben gewendetem Handteller auf dem Tische. Ich saß das
erste Mal rechts, das nächste Mal links neben Frau Silbert und
konnte daher ihre Füße sowohl durch ständige Berührung, als auch
durch beliebiges Hinunterblicken tadellos kontrollieren; diese kommen
übrigens bei den zu berichtenden Vorkommnissen gar nicht in
Betracht. Was ich beabsichtigte, ist lediglich Tatsachen zu berichten
und nicht die Existenz eines angeblichen Kontrollgeistes („Neil")
beweisen zu wollen, welche daher ohne Weiteres auch bloß als
vorläufige Arbeitshypothese betrachtet werden mag, ohne also den
Weg zu anderen Erklärungsmöglichkeiten aufzugeben. Es sträuben
sich noch viele Menschen, derartige Darstellungen als überhaupt
möglich anzunehmen, weil sie befürchten, damit gleichzeitig Theorien
hinnehmen zu müssen, welchen gegenüber sie sich bereits ein
ablehnendes Urteil gebildet haben. Es herrschte während der
ganzen Zeit des je dreistündigen Beisammenseins eine recht gemütliche
Stimmung. Wir fühlten alle die Wohltat einei harmonischen
Atmosphäre. Wie wenige Forscher wissen doch den Wert dieser
wichtigen Vorbedingung zu einer phänomenereichen Sitzung zu erfassen
! Wie mancher, der die ganze Welt bereist, um etwas zu
erleben, vereitelt durch unpassendes Benehmen, durch ungeschickt
verdächtigende Art das Zustandekommen von Phänomenen selbst,
um dann das Wenige, was eventuell doch zustandekommt, noch
durch lächerliche Verdächtigungen zu entwerten.

Als ich mit meinem Neffen gegen 6 Uhr abends erschien, fanden
wir alle übrigen bereits bei ihrem duftigen Tee sitzend von
Eine einleitende Formalität, wie es sonst bei Sitzungen der Fall zu
sein pflegt, fand nicht statt, außer der üblichen Begrüßung Neils


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1930/0368