http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1930/0534
Monatsschrift
zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften.
Herausgeber ^Verantwortlicher Schriftleiter: MaxÄltmann,Leipzig,
XXIV. Jahrgang.
Juni
1931
12. Heft
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Ueber Träume und Ahnungen.
Von Ing. W. Geßmann.
Der Schlaf ist ein physiologisches Phänomen, das jedermann
aus eigener Erfahrung kennt und das vielleicht gerade aus diesem
Grunde von so wenigen aufmerksam studiert wird. Es unterliegt
wohl keinem Zweifel, daß der Schlaf eine unvermeidliche Notwendigkeit
des irdischen Lebens ist und daß sich kein organisches
Wesen diesem Gesetz entziehen kann. Es sind zwar Fälle bekannt,
wo Menschen wochen-, selbst monatelang unter einer absoluten
Schlaflosigkeit litten, doch handelt es sich bei diesen gewöhnlich
um krankhafte Erscheinungen schwerer Natur, deren Erklärung
außerhalb des Rahmens dieses Aufsatzes liegt
Die pflanzlichen und tierischen Organismen aller Entwicklungsstufen
, also auch der Mensch, den ich im Nachstehenden allein in
den Kreis meiner Betrachtungen ziehe, schlafen mehr oder weniger,
und die Schlafdauer scheint in dem Maße zu* steigen, als die Stufe
niedriger wird, auf dem sich das entsprechende Lebewesen befindet.
Über den Mechanismus des Schlafes sind sich die Physiologen
bis heute noch nicht klar, und so darf es nicht überraschen, wenn
darüber die widersprechendsten Theorien aufgestellt wurden. So
behaupten die einen, daß der Schlaf die Folge stofflicher Veränderungen
in den Gehirnzellen sei. Die andern wieder meinen, daß er
entweder einer Blutstauung oder — das gerade Gegenteilt — einer
Anämie im Gehirn zuzuschreiben ist. Wenn auch die vorgenannten
Theorien nicht zufriedenstellend sind, da sie nicht die Grundursache
der Veränderungen in den Ganglien oder der Blutstauung, bezw.
Zentralblatt für Okkultismus. 24. Jahrgang.
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