Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
25.1931/32
Seite: 80
(PDF, 114 MB)
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- öö -

.wahrscheinlich die uns heute bekannte Form angenommen haben.
Das wirkliche Ursprungsland aller geheimen Traditionen war örtlich
und zeitlich weit vom Niltal entfernt. Darauf soll aber an
dieser Stelle nicht näher eingegangen werden.

Eduard Schure hat in seinem ausgezeichneten und grundlegenden
Werk „Die großen Eingeweihten" (8.—11. Auflage, Verlag
Max Altmann, Leipzig) ein besonderes Kapitel auch der altägyptischen
Initiation in die Geheimnisse der Isis und des Osiris — die
zweifache Initiation — gewidmet. Wenn ich es daher unternehme,
hier denselben Gegenstand neuerlich zu erörtern, so geschieht es,
weil mir heute verschiedene wertvolle alte Quellen zur Verfügung
stehen, der in Europa einzig dastehenden okkultistischen Bibliothek
und Manuskriptsammlung des verstorbenen Meisters M entstammend
, aus denen Schure zur Zeit, als er sein Werk schrieb,
nicht schöpfen konnte, die es mir erlauben, seine Angaben nicht nur
zu vervollständigen, sondern auch noch um ein neues Element zu
bereichern, das die fast unbekannte dritte Initiationsstufe (Mysterien
des Serapis) betrifft.

Das Zentrum aller altägyptischen Initiationstempel war bekanntlich
der von Memphis in der Nähe der großen Pyramide gelegene
. Das tiefste Geheimnis umgab die geheiligten Zeremonien
der Initiationen, die den Profanen unbekannt waren, welche darüber
nur Vermutungen anstellen konnten. Auf den Verrat eines dieser
Geheimnisse vonseiten eines Eingeweihten war die Todesstrafe
gesetzt, ebenso wie auf den bloßen Versuch, sich unbefugterweise
dem Heiligtum zu nähern. Es gab drei Initiationsstufen. Davon
war die in die Geheimnisse der Isis die kleine, für welche die Zeit
der Frühlings-Tag- und Ktachtgleiehe bestimmt war, während die
beiden großen die Einweihung in die Mysterien des Osiris und des
Serapis umfaßten und zur Sommersonnenwende, resp. Tag- und
Nachtgleiche im Herbst stattfanden.

Zur Initiation konnte sich nur ein Mann stellen, der ein makelloses
Leben nachweisen konnte. Der Aspirant mußte sich jedes
geschlechtlichen Verkehrs enthalten und eine leichte Nahrung zu
sich nehmen, die streng pflanzlichen Ursprungs war. Selbst die
Hülsenfrüchte waren, wie bei den Pythagoräern, untersagt, da sie
als sinneserregend galten, was sich durch ihren hohen Eiweißgehalt
erklärt.

Sowie der Schüler entsprechend vorbereitet war, begab er sich,
mit einer Naphtalampe und Feuerzeug versehen, in Begleitung
eines Eingeweihten um Mitternacht zur großen Pyramide. Nach
dem er 16 Stufen (4 mal 4 = 16; 1 plus 6 = 7) erstiegen hatte, kam


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