Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
25.1931/32
Seite: 160
(PDF, 114 MB)
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— IdO —

sohlen eintätowieren lassen zu dem seltsamen Vergnügen, immer
darauf treten zu können!

Nach den Aussagen Huysmans' hatte er in Belgien einen dämonischen
Zirkel junger Leute gebildet Er lockte sie an sich durch
die Neugierde nach Experimenten, die den Zweck hatten, die unbekannten
Kräfte der Natur zu studieren. Dann hielt er sie an sich
durch den Köder von Frauen, die er hypnotisierte, und durch
üppige Mahle. Nach und nach verdarb er sie mit Aphrodisiacis,
die er ihnen in Gestalt von eingemachten Nüssen zum Dessert zu
verspeisen gab. Dann, wenn er sie für reif befunden hatte, gebunden
und besudelt durch gegenseitige Ausschweifungen, warf er
sie in den vollen Sabbat, indem er sie der Herde seiner satanilsti-
sehen Schäflein einverleibte.

Wie Huysmans in „Lä-bas" berichtet hat, kam Docre häufig
nach Paris, wo er die schwarze Messe zelebrierte.

Interessant ist weiterhin noch^ daß, als 1890 der Roman „La-
bas" zuerst im „Echo de Paris" erschien, Huysmans auf verschiedene
Anfragen hin in einem öffentlichen Brief erklärte, satanisti-
sche Priester seien keineswegs selten und daß er persönlich deren
drei kenne,, die damals in Paris die schwarze Messe zelebrierten.

Am Tage nachdem der erwähnte Artikel von Jules Bois im
„Gil Blas" erschien, veröffentlichte der „Figaro" ein Interview mit
Huysmans, worin dieser sagte: „Es steht für mich außer jedem
Zweifel, daß Guaita und Peladan tagtäglich schwarze Magie betreiben
; es ist daher durchaus möglich,, daß mein verehrter Freund
Boullan infolge ihrer Behexung gestorben ist". Schließlich ließ der
Marquis de Guaita Bois und Huysmans durch zwei seiner Freunde
eine Forderung zum Duell überbringen. Huysmans leistete Abbitte«,
der rauflustige Bois nahm die Forderung an. Man einigte sich auf
Pistolen und die beiden Gegner trafen sich an der Tour de Ville-
bon. Das Duell verlief ergebnislos.

Diese Duellgeschichte, wie die ganze Polemik wegen des Ablebens
eines verschrobenen Schmutzfinkes fand in der Pariser
Presse trotz des Panamaskandals,, der damals im Mittelpunkt des
öffentlichen Interesses stand, einen weiten Wiederhall. So geschehen
am Ende des 19. Jahrhunderts, im Vaterland eines Voltaire
und Diderot, in Paris, der Ville-Lumiere!

(Fortsetzung folgt.)


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