Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
25.1931/32
Seite: 306
(PDF, 114 MB)
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vom psychophysischen Parallelismus loskam und statt dessen die
Priorität, ja die Unabhängigkeit des geistigen Lebens vor dem
materiellen anerkannte. So hatte Hegel in seinem System die Welt
als Entwicklung des Geistigen angesehen, und auch die Entwicklungslehre
machte wiederholt Wandlungen durch; Aufsehen erregten
vor allem die Feststellungen des früher genannten holländischen
Gelehrten De Vries, nach dem auf dem Gebiete des Organischen
von Zeit zu Zeit Mutationen auftreten, die nicht durch Anpassung
im Sinne Lamarcks zu erklären sind. Dazu kam die zunehmende
Erkenntnis, daß die Annahme eines völlig primitiven Urmenschen
mit den heutigen wissenschaftlichen Feststellungen nicht vereinbar
sei; man hatte gerade bei primitiven Völkern das Vorhandensein
gewisser die Magie betreffenden Kräfte festgestellt, die nicht auf
das Tierreich hinweisen. In diesem Sinne kommt Dennert („Das
geistige Erwachen des Urmenschen", Verlag für Urgeschichte und
Menschenforschung, Weimar 1929) an der Hand einer gründlichen
Nachprüfung der Kultur des Urmenschen (Plastik, Ornamentik,
Malerei, Waffen etc.) zu dem Schluß, daß dieser seiner geistigen
Höhe nach ein vollwertiger Mensch mit der Anlage zur Entwicklung
der ganzen folgenden Kultur gewesen sein müsse.

So konnte noch im Jahre 1930 ein holländischer Autor, S. van
Houwensvelt („Der Darwinismus, eine Irreführung der Menschheit
?" Baum, Pfullingen), den Versuch machen, die ganze Entwicklungslehre
umzustürzen, indem er den Nachweis versuchte, daß alle
Theorien der Darwinisten sich immer wieder als unrichtig erwiesen
hatten. Wir wissen nach ihm über die Evolution so gut wie gar-
nichts, und es kann darnach auch die Ansicht, daß der Ursprung
der Menschheit auch auf dem Gebiete des Geistigen im Tier- und
Pflanzenreiche zu suchen sei, nicht mehr aufrecht erhalten werden.
Nach Dacque („Urwelt, Sage und Menschheit", München 1924,
„Natui und Seele", München 1926, „Leben und Symbol", München
1928, alle im Verlag R. Oldenbourg) muß an Stelle der
Stammbaumlehre die Typenlehre treten, so daß der Typus des
Menschen etwa 20 Millionen Jahre alt sein müßte. Seine Forschungen
, die sich ebenfalls auf Funde stützen, wobei er allerdings vom
Intuitiver unterstützt wird, lassen bei früheren Völkern eine Art
Hell- und Natursichtigkeit annehmen, die bei der späteren Entwicklung
des Gehirns verloren ging. Diese Anschauung, die, nebenbei
gesagt, auch in der Überlieferung der östlichen Esoterik wiederkehrt
, wie sie durch die Lehren der Theosophie wieder in Europa
bekannt geworden ist, würde auch das frühzeitige Auftreten der
Bilderschrift erklären lassen, da das Bild eben der Ausdruck des


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