Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
25.1931/32
Seite: 480
(PDF, 114 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1931/0484
480

Die angegebenen BUcherpreise sind unverbindlich.

Büchertisch.

Heilige und Hexer. Glaube und Aberglaube im Land des Lamaisrnus. Nach eigenen
Erlebnissen in Tibet dargestellt von Alexandra David-Neel. Verlag F. A. Brockhaus
, Leipzig. Brosen. M 8.70; Ganzleinenbd. M 10.50.

Wer sich für Tibet und seine Mystik interessiert, wer es liebt, das geheimnisvoll
-fremdartige Leben ferner Länder kennenzulernen, dem sei die Lektüre dieses
sehr vornehm ausgestatteten und vorzüglich illustrierten Werkes der kühnen und
berühmten Erforscherin des „verschlossenen Landes" auf das wärmste empfohlen.
Viel wurde schon über Tibet geschrieben, viel Phantastisches und Unkontrollierbares
wurde von Verfassern erzählt, die sich, wie z. B. Landor, nicht scheuten, uns
die gröbsten Lügen als wahre Selbsterlebnisse aufzutischen. Das vorliegende Buch
macht davon eine rühmenswerte Ausnahme. Frau Alexandra David-Neel ist, ob-
zwar gebürtige Europäerin, eine Buddhistin, die von den Tibetanern selbst als
ihresgleichen angesehen wird, alle Dialekte Tibets in Wort und Schrift beherrscht
und 14 Jahre lang die Geheimnisse dieses Landes an Ort und Stelle hat erforschen
können, wie wohl nie ein Fremder zuvor. Die Verfasserin legt in ihrem spannend
und wahrheitsgetreu geschriebenen Buche das Ergebnis ihrer abwechslungsreichen
Erlebnisse nieder. Besonders interessant ist der Abschnitt „Vom Umgang mit
Dämonen", der uns mit den Gebräuchen einer Welt bekannt macht, von der nur
wenige Europäer eine Ahnung haben. Bemerkenswert erscheint mir auch die Darlegung
der geistigen Vorgänge vom tibetanischen Standpunkt aus, welcher die
Verfasserin das Schiaßkapitel gewidmet hat. Auch der reine Mystiker oder Theo-
soph kommt im 7. Kapitel: „Mystische Lehrsätze und geistige Schulung" auf seine
Rechnung. Das eigenartige Buch füllt unbedingt eine fühlbare Lücke in der deutschen
, dem geheimnisvollen Tibet gewidmeten Literatur aus und hat Anrecht auf
einen Ehrenplatz neben den Werken Sven Hedins. W. Geßmann.

Alfred Günther: Kele. Ich sehe Dein Schicksal. Erich Lichtenstein Verlag, Weimar.
Brosen. M 2.80.

Der erste Teil dieser Schrift ist dem aus Fünfkircheri in Ungarn stammenden,
jetzt in Leipzig wohnenden Kele gewidmet, der, wie s. Zt. L. Aub in München, die
erstaunliche Gabe besitzt, die intimsten Angaben aus dem Leben seiner Besucher
zu machen, ihr innerstes Wesen zu durchschauen, kurz in eine Verbindung mit
ihnen zu treten, die ihn zur wertvollsten Hülfe in allen Lebenslagen befähigt. Der
Verfasser schließt daran Betrachtungen über das Wesen des Schicksals und die
Kräfte, die im Sinne der heutigen Philosophie dieses bestimmen, wobei er freilich
eine Kenntnis der entsprechenden okkulten Literatur vermissen läßt. Wenn sich
Voraussagen von ganz großer Genauigkeit erfüllt haben und das nach dem Verfasser
nur Ähnungen dessen waren, wozu dieser oder jener Mensch, fähig war, wie
paßt dazu die Tatsache, daß mitunter der Tod von Menschen unter Umständen
vorausgesagt worden ist, die mit deren Fähigkeiten nicht das geringste zu tun
gehabt haben? Liegt hier nicht doch die Annahme näher, daß es sich dabei um
den Ablauf eines kosmisch gegebenen Schicksals gehandelt hat, das auch Hellseher
mit entsprechend intuitiver Einstellung ermitteln können? H. Hänig.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1931/0484