Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
25.1931/32
Seite: 558
(PDF, 114 MB)
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ist, der dem im Bluffarbstoff enthaltenen Hämin chemisch nahe
verwandt ist. Das Afmungsferment ist nur in den allergeringsten,
bisher nicht wägbaren Mengen vorhanden. Es ist in jeder Zelle vorhanden
. Seine mächtigen Wirkungen beruhen auf zwei Umständen,
erstens auf dem Gehalt an Eisen und ferner auf seiner verhältnismäßig
großen Ausbreitung an der Zelloberfläche. Durch diese Anordnung
findet eine sehr intensive Flächenwirkung mit dem heranströmenden
Sauerstoff statt, den das Blut durch seinen roten Farbstoff
, das Hämoglobin, im Körper transportiert. Der Sauerstoff
wird vom Afmungsferment aktiviert, d. h. in Atome zerspalten, die
dann ohne weiteres die Verbrennung des von den Zellstoffen abge-
gegebenen Wasserstoffs besorgen.

Das von Hans Fischer,9) künstlich hergestellte Hämin hat —
wie Warburg nachwies — die gleichen Eigenschaften wie sein Afmungsferment
, bloß in viel geringerem Maße,.

Hiernach ist der Gedanke naheliegend, daß die Heilkraft der
spagyrischen Mixturen in ihren noch unerkannten chemisch-physiologischen
Vorgängen in einer katalytischen Wirkung bestehen, ähnlich
wie Warburgs Atmungsferment. Die Spagyriker, namentlich die
späteren* Rosenkreuzer, haben sich stets gerühmt, ein wirksames
Mittel gegen Krebs und Lupus zu besitzen, und auch einige nach
solcher Vorschriften heutigentags hergestellte Präparate sollen
eine tatsächliche Wirksamkeif gegen solche Leiden besitzen. (Vgl.
Surya, Rationelle Krebs- und Lupuskuren.) Sehr wichtige Arbeiten
hat Warburg auch über das Krebsproblem geliefert. Er wies nämlich
nach, daß der Stoffwechsel der Krebszellen überwiegend auf
dem Gärungsprozeß und viel weniger auf der Atmung beruht, wie
bei normalen Zellen, Krebsartige Gewebe verbrauchen also verhältnismäßig
wenig Sauerstoff. Es handelt sich bei Krebszellen um
eine eigenartige Stoffwechseldegeneration, wobei der Gärungsprozeß

9) Prof. Hans Fischer, Nobelpreisträger 1930, ist in den letzten Jahren dadurch
berühmt geworden, daß es ihm gelang, seine langjährigen experimentellen Arbeiten
über den chemischen Aufbau der Blutfarbstoffe durch die künstliche Herstellung
des eigentlichen natürlichen Blutfarbstoffes, des Hämins, zu krönen. Als er mit
seinen Arbeiten begann, war die Struktur dieses Farbstoffes in den Hauptzügen
bekannt und zwar durch Erforschung des Abbaus; aber die feineren Struktur -
Probleme blieben ungelöst. Fischer griff am andern Ende an: er arbeitete systematisch
Methoden aus, um von einfachen bekannten Stoffen zur Synthese der
Blutfarbstoffe zu gelangen. Es gelang ihm zunächst, die Synthese der einfacheren
Abkömmlinge des Blutfarbstoffes und seiner in Tieren und Pflanzen vorkommenden
Verwandten, der Porphyrine, zu erforschen. Nachdem dies aufgeklärt war,
konnte er den letzten Schritt tun: die Synthese des Blutfarbstoffes selbst.


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