Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
26.1932/33
Seite: 5
(PDF, 138 MB)
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Audi die Heinzelmännchen führen in diesen Sagen einzelne Namen,
z. B. Hödeken (Hütdien) im Niederrheinischen. In Gestalt, Tracht
und Aussehen kommen sie den Elfen und Zwergen gleich. Die
Heinzelmännchen können sich unsichtbar machen, haben gefeite
Schuhe und wohnen gern im Stall, Scheune oder Keller der Menschen
. Werden die Heinzelmännchen, welche sich nur selten zeigen,
gut behandelt, so bringen sie Glück, spinnen des Nachts ganze
Spindeln voll, helfen den Knechten und Mägden im Stall und in der
Küche und tragen Kornähren in die Scheunen. Vergißt man aber
ihnen Milch hinzusetzen oder erzürnt man sie, so werden sie tük-
kisdi, tragen das Korn vom Fruchthaufen fort, necken die Hausbewohner
und rächen sich durch allerlei Unfug. Hier liegt offenbar
ein Anklang an die römischen Penaten und Hauslaren vor.

Eine mehr generelle Bezeichnung der Hausgeister waren die
Kobolde. Kobolde sind jedoch mehr oder weniger bösartige Hausgeister
, die den Hausbewohnern böse Streiche spielen, sie necken
und schrecken. Te nach dem Geräusch, das sie im Hause verur-
sadien, oder nach der Vermummung, die sie annehmen, führen sie
die Namen Poltergeister, Klopfer, Hämmerlein, Mummanz, Poppelchen
und dgl. Hausgeister finden wir nicht nur im deutschen Volksglauben
vor, sondern auch noch anderwärts. In Spanien heißen
diese Geistwesen Duende oder Duendecillo, in Schweden Tomtekarl
oder Tomtegubbe, in Norwegen Tomtevätte oder Töftvätte. Im
russischen Volksglauben heißt der Hausgeist Domowoj und gilt als
die Seele des Gründers der Familie, für den das Haus gebaut
wurde. Er nimmt an allem teil, was die Familie betrifft, warnt vor
Unglück. Er hat die Gestalt eines kleinen alten Mannes mit weißem
Bart und ist am ganzen Körper behaart

Der Glaube an die Hausgeister bzw. an den örtlich gebundenen
Erdgeist, den sogenannten genius loci, läßt sich auch außerhalb
Europas, so namentlich in China und in Indien, nachweisen.
Die Geomantie, der ursprünglichen Wortbedeutung nach „Erd-
Wahrsagung", war vorzüglich in Arabien ausgebildet worden und
anfänglich die Kunst, den genius loci, den Erdgeist, zu erkennen.
Erst später entartete diese Mantik zu der Kunst, aus gewissen ohne
bestimmte Absicht in den Sand gezeichneten Punkten, die man alsdann
in besondere Figuren bringt, zu wahrsagen, weshalb man
diese Praktik auch als „Punktierkunst" bezeichnete.

Namentlich in China war die Geomanfik zu einem besonderen
System, dem sogenannten „Feng-Schui" ausgebaut worden (eigentlich
„Windwasser", von feng „Wind", den man nicht greifen, schui
„Wasser", das man nicht fassen kann9 also so viel wie das Unfaß-


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