Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
26.1932/33
Seite: 31
(PDF, 138 MB)
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stehliches Heimweh nach dem Himmel ergreift**. - Swedenborgs
Schriften machten namentlich in mystischer Hinsicht einen nachhaltigen
Eindruck auf Strindberg, weil er in seinem eigenen Leben
manche Parallele zu Swedenborgs Leben und Lehren zu finden
glaubte. In Paris fiel ihm u. a. auch Alan Kardec's „Buch der
Geister" in die Hände, das er mit großem Interesse studierte und
in dem er Analogien zu Swedenborg und Blavafsky entdeckte.

Die Häufigkeit mystischer Erlebnisse, seltsamer Zufälle, spiritistischer
und okkulter Begebenheiten veranlaßte Strindberg, nach
einer Erklärung der sich ihm damals unablässig aufdrängenden
Rätsel zu suchen. Bei diesem Forschen aber erkannte er alsbald die
Unzulässigkeit und die Irrtümer der offiziellen Wissenschaft. Ausgerüstet
mit einem kolossal umfassenden Wissen, machte er sich
an die Untersuchung der Grundlagen und Voraussetzungen dieser
Wissenschaft und legte, was er als falsch oder unzulänglich er-
kani te, in seinem „Blaubuch" nieder, dieser einzigartigen Sammlung
von wissenschaftlichen Irrtümern. Dieses „Blaubuch" könnte
man mit Recht als mystische Offenbarung bezeichnen, denn in ihm
versucht Strindberg den Beweis zu führen, daß unsere ganze Wissenschaft
eigentlich recht wenig weiß und gerade dort, wo sie am
meisten zu erkennen vermeint, im tiefsten Dunkel tappt.

Strindberg war keineswegs ein spielerischer Dilettant. Er hatte
überall Kenntnisse und Übersichten genug, um selbst sogenannte
Meister und Spezialisten ihres Faches nicht nur zu verblüffen, sondern
auch zu lebhaften Untersuchungen anzuregen. Trotzdem blieb
sein „Blaubuch" bei der offiziellen Wissenschaft geächtet, teils
wegen der mystischen Einstellung, teils weil Strindberg auch mancher
Irrtum unterlaufen war, was bei der Menge des zu prüfenden
Materials wohl verständlich und verzeihlich ist.

Dieses „Blaubuch" allein würde Strindberg als einen revolutionären
und paradoxalen Geist legitimieren, der stets auf der Grenze
zwischen Genie und Wahnsinn balanzierte. Man ist daher zu der
Frage berechtigt: Was ist von Strindbergs alchemistischen Verbuchen
zu halten?

Hierfür haben wir ein sehr autoritatives Urteil. In seinen „Erinnerungen
an Strindberg" schreibt Carl Ludwig Schleich folgende
humorvolle Seiten: „Man muß sich Strindberg nicht als den finsteren
, geheimniskrämelnden Alchemisten, als einen, gleich den Okkultisten
, stets halb betrogenen Betrüger vorstellen, sondern seine auf
der Überführbarkeit der Metalle und der Spaltbarkeit der Elemente
aufgebaute Theorie bestätigte sich beinahe in einer spielerisch
-humorvollen Weise. Tragisch hat er das Motiv des Gold-


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