Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
26.1932/33
Seite: 32
(PDF, 138 MB)
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fiebers erst später in einem seiner phantastischen Bühnenwerke
benutzt. Nie werde ich sein verschmitztes Kinderlächeln vergessen,
als er mir eines Tages feine Metallblättchen, ähnlich unserem
zwischen Seidenpapier aufbewahrten käuflichen Rauschgoldsdiaum,
vorzeigte und schmunzelnd sagte: „Untersuch* esl Es ist Gold, das
ich gemacht habe!" Ich schlug vor, es berühmten Chemikern, wie
Liebreich oder Landolt, vorzulegen. Er war Feuer und Flamme für
diese Idee, und so pilgerten wir denn eines Tages zu Liebreich und
dann zu Landolt, die ihn beide wohl wie einen Narren behandelt
hätten, wenn ich nicht, als ein Mann von einiger wissenschaftlicher
Reputation, über ihn eine Art Regenschirm hätte halten können.
Liebreich versprach eine ausführliche Untersuchung, zu der er aber
fünfzehn Jahre nach diesem Besuch noch keine Zeit gefunden hatte.
Landolt aber ging sofort ans Werk und bestellte uns nach einigen
Tagen wieder zu sich. Dann entspann sich jenes denkwürdige Gespräch
, das die Zeit, diese alleinige beweglich gestellte Wage der
Wahrheit, meiner Meinung nach eben zugunsten Sfrindbergs entschieden
hat. Landolt fragte ihn: „Woraus haben Sie das gemacht?"
- - „Aus Kupfer". . „Was soll das sein?" — „Gold". — „Nein! Es
ist kein Kupfer, es ist auch kein Gold. Ich weiß nicht, was das ist;
ich hab solch Zeugs noch nie' in der Hand gehabt!" — „So ist es
vielleicht ein Übergang, eine Zwischenstufe!"

„Ich bemerke hier, wie wenig eigensinnig Sfrindberg auf seinem
Schein bestand, Gold gemacht zu haben, wie es ihm nur auf die
Idee der Überführung und Wandelbarkeit der Metalle ankam. Er
suchte nicht Gold, er suchte nur ein Naturgesetz. Darauf sprach
Landolt die denkwürdigen Worte: „Mein Lieber! Wenn Sie mir je
den Beweis erbringen können, daß ein Metall sich in ein anderes
verwandeln läßt, so werde ich vor Ihnen meinen Hut bis zum Boden
ziehen und dies Blättchen Metall wird Sie zu einem großen Chemiker
machen!" Strindberg verbeugte sich mit ironischem Stolze,
als nähme er einen Vorschuß auf diese Unsterblichkeit, und sagte:
„Wer weiß es! Vielleicht erleben wir es beide noch!" — „Niemals!"
rief Landolt und verabschiedete uns, gewiß in der Überzeugung, ein
paar Narren mehr auf der Welt begegnet zu sein".

„Und siehe! Ein Jahrzehnt mehr und wir sehen, ausgerechnet
eine Frau mußte einem Strindberg und der Welt die Freude machen
(Madame Curie), das Radium zu entdecken — wie Strindberg
später meinte, ein Hochzeitsgeschenk ihres verliebten Gatten ■■—
das Radium, welches sich selbständig über das Helium
in Blei verwandelt! Nicht ohne Rührung kann ich die
in meinem Besitz befindlichen Goldflitterdien Sfrindbergs b et räch-


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