Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
26.1932/33
Seite: 57
(PDF, 138 MB)
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Bewegung und das Leben anderer. Die Natur ist eben ein unendliches
Triebwerk. Ihre mannigfaltigen Entwicklungen sind Organe,
Werkzeuge, die zum Gesamforganismus gehören. Das Leben des
Ganzen wiederholt sich in jedem Einzelnen und dieses besteht nur
durch das Ganze. Alle Glieder dieses Urorganismus sind durch ein
unsichtbares Band verwoben, und nur so kann man die Wechseibeziehungen
des Lebens und der Kräfte Oberhaupt verstehen.

Es ist stets und bei jeder Handlung zu bedenken» daß alles ein
Echo finden muß und zurückwirkt auf uns.

In dem Leben jedes Naturwesens ist also eine doppelte Beziehung
zu berücksichtigen: eine für sich zu bestehen und bestimmend
auf die Außenwelt einzuwirken, anderseits sich fremden Einfluß
hingeben zu müssen, bestimmt zu werden als Teil im Ganzen. Je
leiser der Pulsschlag des Lebens, desto leidender bleibt das Natur-
wesen, nnd die Wechselverhältnisse sind umso deutlicher, je geringer
die Kraft des inneren unselbständigen Lebens ist. Die Pflanzenwelt
auf ihren niedersten Stufen hat eine so geringe Lebenskraft
, daß ein ungünstiger Hauch sie toten kann. In den höheren
Gattungen, z. B. im Holz der Bäume, ist die Lebenskraft so verstärkt
, daß £ie Jahrhunderten trotzen kann. Die ganze Tätigkeit
der Pflanzenwelt ist Reproduktion.

Die erste schärfer abgegrenzte Trennung der Tiere von den
Pflanzen zeigt sich in den Nerven, welche gleichsam als verkörpertes
Licht dem Tiere eingeboren werden. Durch dieses eingeborene
Lichtorgan gewinnt das Tier eine entgegengesetzt polare,
positive Gewalt über das reproduktive, negative Leben des Zellstoffs
der Pflanzen. Der Zellstoff oder das Zellgewebe besteht
ohne Nerven, die Nerven aber nicht ohne das Zellgewebe. Der
Nerv ist der höchste polare Punkt des tierischen Lebens, das Zellgewebe
der niederste. Das Strahlende, der positive Pol, spricht
sich in den Nerven aus, das Empfangende, die Zusammenziehung,
also das Negative, im Zellgewebe. Je höher, je vollkommener das
Tier ist, desto höher erhebt es sich als positive, freie Selbständigkeit
über die niederen Tiere und die Pflanzenwelt.

Der Mensch unter allen Geschöpfen der Erde ist der vollkommenste
Organismus, er besitzt den am deutlichsten ausgesprochenen
Gegensatz zwischen Nerven und Zellgewebe. Als eine eigene
Welt vereinigt er auch alle Kräfte in sich und beherrscht in positiver
Wirksamkeit alle organischen Wesen und alle Kräfte der Natur.
Die niedere Pflanzen- und die ihr übergeordnete Tiernatur hat er
beide ebenso in sich wie ihre Polarifäfsverhältnisse. Vermöge der
vegetativen Pflanzennatur ist er leidend, äußeren Einflüssen hin-


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