Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
26.1932/33
Seite: 87
(PDF, 138 MB)
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Hinweis, der ober- oder unterbewußt zur gegebenen Zeit zur Auslösung
gelangte.

Es wird bei allen diesen Fällen und anderen ähnlicher Art viel
zu viel Gewicht auf den bewußten Willen gelegt Der Wille als
solcher, der fast immer mit oberbewußter Tätigkeit verbunden ist,
hat an dem Zustandekommen vieler okkulter Phänomene wenig
Anteil. Die Tätgikeit des Unterbewußtseins mit seinem instinkt-
triebartigen Willen ist meines Erachtens das Dominierende. Ich
hatte bei meinen hypnotischen Versuchen oft Gelegenheit, mich
von der untergeordneten Rolle des bewußten Willens zu überzeugen
. Fast immer wurden von meiner somnambulen Versuchsperson
die Gegenstände, die ich zuerst fixiert hatte, dann aber ins Unterbewußtsein
tauchen ließ, erraten, obschon ich beim zweiten Gegenstande
, den ich bewußt fixierte, der dem eigentlichen Experiment
diente, meinen ganzen Willen in Tätigkeit setzte. Auch hier hatte
ich Treffer zu verzeichnen, doch führe ich diese auf die eingangs
erwähnte Flüstersprache zurück, während im ersteren Falle von
reiner Gedankenübertragung die Rede sein kann, beruhend auf
einer geheimnisvollen Weilenschwingung.

Es wird gern zugegeben, daß zahlreiche negativ ausfallende
Versuche von Gedankenübertragung an sich noch nichts beweisen.
Ein wirklich einwandfrei nachgewiesener Fall hat mehr Beweiskraft
als noch so viele negative, und die Seltenheit der Phänomene ist
kein Grund gegen ihre Richtigkeit.

Doch eines sei hier gesagt, und das gilt für alle okkulten Phänomen
: Jeder angeblich gelungener Versuch muß jeglicher, auch der
weitgehendsten Kritik standhalten, ehe man sich vor ihr zu beugen
hat. An diesem Grundsatze muß jeder vorurteilslose Forscher ein
für alle mal festhalten. Wo irgend eine natürliche Erklärung abgegeben
werden kann, wo wir mit den bekannten Gesetzen auskommen
, unterlassen wir die Aufstellung neuer Theorien. Wo dies
aber nicht möglich ist, bekennen wir offen unser Unvermögen und
überlassen die Aufklärung ständig weiter fortschreitender Wissenschaft
, die noch lange nicht an den Grenzen ihrer Aufgabe angelangt
ist.


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