Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
26.1932/33
Seite: 148
(PDF, 138 MB)
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forscher wie Niebuhr u. a. ein Leichtes, das schließliche Ende dieser
ganzen Periode richtig vorauszusagen. Das Maschinenzeitalter gipfelte
schließlich in Verbindung mit dem alles beherrschenden materialistischen
Denken im Weltkrieg, dessen Ausdehnung beweist,
daß wir es hier mit einem die ganze Erde berührenden Problem
zu tun haben. Nach seinem Ende drängte der Gedanke des Sozialismus
bezw. Kollektivismus folgerichtig den des Individualismus auf
wirtschaftlichem Gebiete immer mehr zurück und führte im Osten
zu einer Ausdrucksform, die dem Denken der westeuropäischen
Völker keineswegs angepaßt war.

In Deutschland knüpfte sich dieser Gedanke zunächst an das
Aufsteigen des vierten Standes und verband sich mit bestimmten
wirtschaftlichen Ideen, aber auch mit solchen geistiger und kosmopolitischer
Art. Somit mußte nach einer ganz bestimmten Zeit die
Gegenbewegung einsetzen, die eine Vermittlung zwischen den Anschauungen
der Vor- und Nachkriegszeit im Sinne der Hegeischen
Synthese erstrebt: Anerkennung des Sozialismus, aber in abgeschwächter
Form, auf religiösem und geistigen Gebiete Anerkennung
des kirchlichen und Betonung des völkischen Gedankens, der
freilich, wie es nur zu oft auf diesem Gebiete geschieht, bereits an
manchen Stellen zu einem neuen Chauvinismus ausgeschlagen ist.
Die Krise, in der sich Deutschland augenblicklich befindet, besteht
also darin, daß es bemüht ist, seine innerste Bestimmung, wenn
auch unter anderen Verhältnissen, wiederzufinden; es ist auf dem
Wege zum Volksstaat, durch den es zugleich, wie wir hoffen, sein
durch den Weltkrieg verlorenes Ansehen bei den übrigen Völkern
wiedergewinnen wird. So ist es zu verstehen, daß viele Voraussagen
unzweideutig auf dieses Schicksal Deutschlands hinweisen,
vor allem die der Frau von Mongruel zu Beginn dieses Jahrhunderts
, die den Verlauf des Weltkrieges in überraschend richtiger
Weise angibt und mit der Angabe schließt, daß Deutschland von
dem Weltkrieg noch das meiste haben werde. Da ihre Sympathien
durchaus auf Seiten Frankreichs sind, kann nicht angenommen werden
, daß diese Voraussage der Zukunft Deutschlands einem frommen
Wunsche, wie das vielfach bei solchen Prophezeiungen der
Fall sein mag, ihren Ursprung verdankt.

Bis hierher sind wir auf ziemlich sicheren Wegen, da es sich
dabei um Gesetze handelt, die bereits weitgehende Anerkennung
gefunden haben, so besonders um das Hegeische von der These
und Antithese und das der ausgleichenden Gerechtigkeit, das auch
im Völkerleben seine Geltung zu haben scheint Die Neigung der
modernen Zeit zum Sozialismus würde außerdem mit der von den


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