Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
26.1932/33
Seite: 172
(PDF, 138 MB)
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nötig, alle auch nur denkbaren mit der derzeitigen Wissensehaft
im Einklang stehenden Möglichkeiten für ein Kriterium restlos
heranzuziehen.

Der Bonner Philosophieprofessor J. M, Verweyen, ein vorurteilsloser
Forscher und neuzeitlicher Bahnbrecher und Brückenbauer
zwischen Okkultismus und Schulwissenschaft, der der ethischen
Seite des Okkultismus vollste Würdigung zuteil werden läßt,
schreibt in seinem Werk „Die Probleme des Mediumismus":
„Lange belächelt und verspottet als eine Angelegenheit bloßer
Schwarmgeister, vielfach vorschnell gleich gesetzt mit dem Mediumismus
, hat der Spiritismus wie dieser in den letzten Jahrzehnten
immer mehr Beachtung gefunden und anfängliche Skeptiker wenigstens
nachdenklich gestimmt, wenn nicht gar zu überzeugten Anhängern
gemacht In England schon von hervorragenden Naturforschern
gewürdigt und als Schluß aus experimentell gesicherten
Tatsachen anerkannt, hat der Spiritismus in Deutschland in letzter
Zeit begonnen, mediumistische Forscher ernster zu beschäftigen.
Wenn ein mit den mediumistischen Tatsachen wohlvertraufer Denker
der Gegenwart wie Driesch zu wiederholten Malen kein
Bedenken trug, in aller Öffentlichkeit auszusprechen, er halte den
Spiritismus für eine mögliche, in sich widerspruchsfreie, mit vorliegenden
Tatsachen im Einklang befindliche weltanschauliche Annahme
, eine berechtigte Hypothese, wenngleich nicht für eine
zwingend bewiesene Lehre, so darf dies als ein Zeichen des Wandels
in der Beurteilung des Spiritismus angesehen werden. Soviel
über die spiritistische Hypothese, Es wird in einer späteren Abhandlung
noch näher auf den Spiritismus als solchen eingegangen
werden, sein Für und Wider zur Erörterung gelangen.

Wir wenden uns nun dem Gegenpol des Spiritismus zu, dem
Animismus, dessen Anhänger und Vertreter denjenigen des Spiritismus
die Wagschale halten. Besagt der Spiritismus, daß fremde
Wesenheiten von dem willenlosen Medium Besitz ergreifen und
durch seinen Körper bezw, mit Hilfe seines Körpers sich manifestieren
, so wird beim Animismus die Ursache all dieser seltsamen
Erscheinungen der Psyche des Mediums zugeschrieben. Als Begründer
der animistischen oder ideoplastischen Deutung ist der
russische Staatsrat Äksakov anzusprechen, der ehrlich genug war,
die Unzulänglichkeit seiner Theorie bei einzelnen Phänomenen einzugestehen
. Auch diese Hypothese hat vieles für sich und trifft
zweifellos für einen Teil der Phänomene zu, doch wird ihrer Verallgemeinerung
, wie schon gesagt, durch die Eigenart mancher Erscheinungen
einen Riegel vorgeschoben.


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