Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
26.1932/33
Seite: 259
(PDF, 138 MB)
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gleiche, die Goethe in seiner „Farbenlehre" zur Anwendung gebracht
hat „Erklären" ist ein Begriff der Kausalphysik* Heute
muß die Metapsychologie sich damit bescheiden, zu registrieren.
Je größer das Beobachtungsmaterial, desto sicherer werden bindende
Schlüsse daraus möglich sein, Teleplasfik und Telekinese
sind animistisch überhaupt nicht zu erklären. Zwar gibt es Fernwirkungen
auch in der Kausalphysik, aber sie sind eben kausal
gebunden. Rein hypothetisch liegt im Spiritismus die bessere Erklärungsmöglichkeit
.

Aber der Spiritismus mündet meist ins Religiöse. Wissen und
Glauben jedoch sind nicht identisch. So bleibt uns heute nur der
eine Weg systematischer Forschung: Beobachtung unter Verzicht
auf Erklärung, welch letztere ja immer kausal bedingt ist.Okkulte
Tatsachen sind darum nicht minder existent, wenn jeder Erklärungsversuch
ausgeschaltet bleibt. Schon Goethe hat erkannt, daß alles
Tatsächliche schon Theorie ist; daß die Phänomene selbst die
Lehre bedeuten, auch wenn ihr Mechanismus undurchsichtig bleibt.

Die Ekstase in ihrer kulturellen Bedeutung.

Von Prof. Dr. Thomas A ch e 1 i s. (Schluß.)

Der Tanz in der Extase.

Wir haben bereits gesehen, daß zu den Erregungsmitteln der
Ekstase für den Priester auch der* Tanz gehört, wie er sich bei allen
Naturvölkern und auch auf den Stufen einer etwas weifer vorgeschrittenen
Gesittung findet. Anderseits ist er aber auch eine
Äußerung, mindestens eine Begleiterscheinung der Ekstase, die sich
gerade hier nach verschiedenen Richtungen hin bedeutsam bekundet
. Schon dadurch, daß es sich, wenigstens ursprünglich, meist um
die Abwehr feindlicher, böser Dämonen handelt, um die Heilung
von Krankheiten usw., charakterisiert sich der ganze Vorgang als
ein religiös-ekstatischer, so daß auch in der Regel nur der Priester
hier in Funktion tritt, resp. ein geweihter Chor besonders befähigter
Stammesgenossen.1) Überall gilt es als maßgebende Voraussetzung
, daß vermöge der anormalen Steigerung des seelischen Zu-
sfandes der Gott in den Menschen fährt, um ihn zu der Wunder-
fätigkeit zu befähigen*

x) Vielfach treten hier die Maskentänze auf, also die unmittelbare Verbindung
des religiösen und künstlerischen Motivs, was auch in der Art der Masken (Toten-,
Schauspiel-, Kriegs-Masken usw.) zu erkennen ist (vgl. Ändree, Ethnographische
Parallelen II, S. 107 iL)

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