Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
26.1932/33
Seite: 293
(PDF, 138 MB)
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frationskraft, die wie bei uns auch mit rein äußerlichen Methoden
(z. B. Schauen auf eine gemalte Tonscheibe oder ins Feuer, bis man
beides auch bei geschlossenen Augen sieht) hervorgerufen wird
(255), Daneben ist natürlich auch die Meditation bekannt, wobei es
(239) für die einzelnen Funktionen wieder genaue Bezeichnungen
gibt Auch die in Indien bekannte Art, die menschlichen Zeugungskräfte
der Geheimschulung dienstbar zu machen, indem sie durch
besondere Praktiken in spirituelle verwandelt werden, kennt die
tibetanische Philosophie. Durch das Tumo wird die Zeugungsflüssigkeit
erwärmt, während die darin enthaltenen Kräfte mit
Hülfe des Tsas bis zur Scheitelhöhe emporgeleitet werden (213)*

Diese Praktiken sind bekanntlich auch nach Europa gelangt, wo
sie in den gnostischen Lehren (Südhemmern) eine große Rolle
spielen; auch die Theosophie hat sie ihren Anhängern nicht vorenthalten
,*) Im übrigen unterscheidet man, um zu dieser Erleuchtung
zu gelangen, den sog* „direkten Pfad" und den, der vor allem
in der genauen Beobachtung der Klosterregeln besteht. Beide
halten vor allem reinen Lebenswandel, die Ausübung guter Werke
und das Mitleid für sichere Wegweiser auf dem Pfade der Erleuchtung
, der für sie das Heil bedeutet Der direkte Pfad gilt für
höchst gefahrvoll und wird mit dem schwindligen Bergpfad des
Kletterers verglichen, der sein Ziel auf dem kürzesten Wege erreichen
will, dem aber beständig der entsetzliche Absturz vor Augen
steht Verfehlt er sein Ziel, so stehen ihm die schlimmsten Tiefen
widernatürlicher Laster, des Wahnsinns und der Besessenheit
bevor.

Hochinteressant sind die Ausführungen über die mit der Konzentration
zusammenhängende Fähigkeit der tibetanischen Mystiker
, Gedankenformen hervorzubringen; es scheint, daß die große
Höhe des Landes und die dünne Luft, die seine Bewohner einatmen
, die gegebene Voraussetzung dazu ist, sich durch Schulung
auch in diese geistigen Höhenlagen zu wagen. Die europäische
Wissenschaft hat sich bekanntlich bisher mehr theoretisch als praktisch
bis dorthin gewagt, indem vor allem der Begriff der sogen,
veridiken Halluzinationen untersucht wurde. In praktischer Hinsicht
liegen die Experimente Staudenmaiers („Magie als experimentelle
Naturwissenschaff") und die mit der sog. Gedankenphofo-
graphie (Baraduc, Darguef u. a.) vor, die direkt an den Okkultismus
anknüpfen. Bekanntlich ist es mit der Umkehrung des Sehprozesses
möglich, von dem Gehirn Bilder auf die Netzhaut zu

*) Vgl. dazu den Vertraulichen Brief von Ärya Pathica (W. Ädelmann-Huttula).


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