Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
26.1932/33
Seite: 326
(PDF, 138 MB)
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Freunde und gute Bekannte; alles war heiter und froh, bis Mitternacht
tanzten wir bei Geigen und Zymbal ungarischer Zigeuner. Es
kostete den Eltern Mühe, die junge Welt davon loszureißen, um
die Heimfahrt anzutreten. Da eine Strecke mich desselben Wegs
führte wie meine Braut, lud sie mich mit Erlaubnis ihrer Eltern
ein, neben ihr auf ihrem Wagen Platz zu nehmen und den meinigen
bis zur Trennung unserer Wege folgen zu lassen. Der Vorschlag
wurde von mir natürlich mit Begeisterung begrüßt und angenommen
. Wie kam es, daß ich in dieser stillen Mainacht an der Seite
des Wesens, das mich so glücklich machte, das mir sein ganzes Herz
mit Glut und Leidenschaff geschenkt, doch meines Traumes gedachte
— des 26. August — und daß es mich in banger Ahnung
fröstelte? Ich konnte ihr es nicht vorenthalten, nicht verschweigen;
ich erzählte ihr meine Erfahrungen, ich nannte ihr dieses Datum,
von dem ich das Jahr nicht wußte. Sie wurde ernst, dann lachte
sie und schalt mich wegen meines Aberglaubens — dann suchte sie
mich zu beruhigen. Wir waren angekommen, wo wir uns trennen
mußten, und schieden herzlichst auf baldiges Wiedersehen.

In wenigen Wochen war die Hochzeit. Acht Jahre reinsten
Glückes folgten, dann trat ein Dämon zwischen uns, den ich beschwören
, immer neu beschwören wollte, — es war Verschwendung
bis zum Wahnsinn. Sie hafte mein Vermögen ganz verschuldet,
nahm sich das ihrige und verließ mich, um nie mehr heimzukehren,
an demselben Tage, als mein Besitz, der siebenundzwanzi^ Jahre
meine Sorge, mein Schaffen, mein Kleinod gewesen war und ein
sorgenfreies Heim ihres und meines Alfers sein sollte, in andere
Hände überging.

Ich war so verzweifelt, so krank von meinem Schmerz, daß ich
an gar kein Datum dachte, als mir zur Unterschrift der Verkaufsvertrag
vorgelegt wurde. Da stand es aber:

V., den 26. August 1887.

Mich schüttelte ein eisigkälter Frost, an diesem Tage hafte
ich alles verloren 1" —

Das erschütternde Bekenntnis des Barons durfte ich preisgeben
, denn sein Manuskript, das ich im Nachlaß meines Vaters
fand, ist von einem eigenhändigen Briefe aus dem Jahre 1891
begleitet, in dem der Schreiber meinen Vater ermächtigt, seine
wahrheitsgetreuen Mitteilungen gelegentlich unter voller Namens^-
angäbe zu veröffentlichen. Ich hörte oft noch als Junge meinen
Vater davon erzählen und weiß, daß es sich um tatsächliche Erlebnisse
handelt, die es sicher nicht verdienen der Vergessenheit
anheim zu fallen.


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